Immer wenn die Meyer-Werft ein Kreuzfahrtschiff von Papenburg bis zur Nordsee überführt, dann versammeln sich entlang der Ems tausende Schaulustige, um sich das Spektakel anzuschauen. Für Fluss und Fische ist das aber jedes Mal eine Tortur, denn der Fluss muss künstlich aufgestaut werden, damit die Luxusliner durchpassen. Bisher ist das nur im Winter mehr als 12 Stunden erlaubt.
Weil die Meyer-Werft künftig auch Schiffe im Sommer überführen möchte und dafür länger als einen Tag braucht, gab es am Wochenende den ersten langen Probestau. Insgesamt 37 Stunden lang schloss der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz die Tore des Emssperrwerks bei Gandersum. Der längere Stau sollte Aufschluss darüber geben, wie stark der Sauerstoffgehalt sinkt. Für den Niedersächsischen Landesbetrieb ist das Ergebnis des ersten längeren Staus durchaus zufriedenstellend. Es gebe keine Hinweise darauf, dass der Stau negative Auswirkungen auf die Ems haben.
"Wir haben bei keiner der Messstationen ein Absinken des Sauerstoffs feststellen könne, sondern Erhöhung."
Das Ergebnis lag bei 3 bis 4 Milligramm pro Liter Wasser im Durchschnitt, das ist ein Mindestwert, den Biologen für die Gesundheit von Fischen und anderen kleinen Lebewesen fordern. Und genau dieses Ergebnis hat die Landesbehörde auch erwartet.
"Aufgrund der Auswertung der anderen Staufälle, wir hatten 13 Staufälle, hatten wir Prognosen gehabt, wie ein solcher Probestau sind entwickeln würde. Der Sauerstoffgehalt hat sich nicht verschlechtert, sondern wird eher zunehmen. Im Moment ist die Tendenz dazu da, das es bei diesem Stau auch herauskommt."
Auch Experten des Naturschutzbunds WWF waren mit einem Schiff auf der Ems unterwegs und hatten eigene Messungen gemacht. Denn ihre Prognosen hatten düsterer ausgesehen, sie hatten vor einem stärkeren Absinken der Sauerstoffkonzentration gewarnt. Und ihre Ergebnisse fielen weniger erfreulich aus. Beatrice Claus vom WWF:
"Wir haben 2 Dinge festgestellt, die problematisch sind: Es gibt neue Bereiche, in denen bodennahe Lebewesen nicht ausreichend Luft zum Atmen haben und zweitens: dass Salz eindringt und Tiere dort sterben."
An einigen Stellen habe der Sauerstoffgehalt zu Beginn des Staus bei 4 Milligramm pro Liter gelegen. Am Sonntagmittag aber nur noch bei 0,5. Dass die Ergebnisse so unterschiedlich sind, liegt nach Ansicht der Umweltschützer daran, dass die Behörde nur bis 1 Meter 50 Meter über dem Fluss-Boden messe. Also in ungefähr 7 Metern Tiefe. Die Probleme beginnen aber erst bei einer Wassertiefe von 8 Metern, sagt Beatrice Claus. Denn dort, am Grund des Flusses gebe es ebenfalls Lebewesen, die es zu schützen gelte.
Ein weiterer Kritikpunkt: Die Ems sei bei diesem ersten Probestau nicht so hoch gestaut worden, wie es für eine spätere Schiffsüberführung notwendig sei:
"Ich halte das für eine Salamitaktik. Es waren 1,75 Meter anvisiert, tatsächlich wurde jetzt 1,45 gestaut. Man wird aber 2,75 Meter für die Schiffe der Meyer Werft brauchen."
Schon jetzt sei die Unterems stark belastet. 15 Jahre lang sei sie ständig vertieft und begradigt worden. Mit dem Ergebnis, dass der Fluss voller Schlick sei was viele Fischarten vertrieben habe. Deshalb die Forderung des WWF: Das Verbot eines zweitägigen Sommerstaus müsse in jedem Fall beibehalten werden. Die endgültigen Ergebnisse der Messung liegen erst in zwei Wochen vor. Die biologischen Auswertungen zu Fischen und Kleinstlebewesen werden in sechs Wochen abgeschlossen sein. Pünktlich zum zweiten Probestau der Ems, der für September geplant ist. Bei dieser Gelegenheit wird dann ein Kreuzfahrtschiff der Meyerwerft von Papenburg zur Nordsee gebracht. Kritiker werfen der Niedersächsischen Naturschutzbehörde vor, sie stelle Wirtschaftsinteressen über den Umweltschutz. Die Meyer-Werft nutze den Probestau, um ein Schiff zu überführen. Dies wäre andernfalls im Sommer gar nicht erlaubt.
Die Landesbehörde kontert, man wolle den zweiten Probestau eben unter besonders realistischen Bedingungen machen.
Weil die Meyer-Werft künftig auch Schiffe im Sommer überführen möchte und dafür länger als einen Tag braucht, gab es am Wochenende den ersten langen Probestau. Insgesamt 37 Stunden lang schloss der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz die Tore des Emssperrwerks bei Gandersum. Der längere Stau sollte Aufschluss darüber geben, wie stark der Sauerstoffgehalt sinkt. Für den Niedersächsischen Landesbetrieb ist das Ergebnis des ersten längeren Staus durchaus zufriedenstellend. Es gebe keine Hinweise darauf, dass der Stau negative Auswirkungen auf die Ems haben.
"Wir haben bei keiner der Messstationen ein Absinken des Sauerstoffs feststellen könne, sondern Erhöhung."
Das Ergebnis lag bei 3 bis 4 Milligramm pro Liter Wasser im Durchschnitt, das ist ein Mindestwert, den Biologen für die Gesundheit von Fischen und anderen kleinen Lebewesen fordern. Und genau dieses Ergebnis hat die Landesbehörde auch erwartet.
"Aufgrund der Auswertung der anderen Staufälle, wir hatten 13 Staufälle, hatten wir Prognosen gehabt, wie ein solcher Probestau sind entwickeln würde. Der Sauerstoffgehalt hat sich nicht verschlechtert, sondern wird eher zunehmen. Im Moment ist die Tendenz dazu da, das es bei diesem Stau auch herauskommt."
Auch Experten des Naturschutzbunds WWF waren mit einem Schiff auf der Ems unterwegs und hatten eigene Messungen gemacht. Denn ihre Prognosen hatten düsterer ausgesehen, sie hatten vor einem stärkeren Absinken der Sauerstoffkonzentration gewarnt. Und ihre Ergebnisse fielen weniger erfreulich aus. Beatrice Claus vom WWF:
"Wir haben 2 Dinge festgestellt, die problematisch sind: Es gibt neue Bereiche, in denen bodennahe Lebewesen nicht ausreichend Luft zum Atmen haben und zweitens: dass Salz eindringt und Tiere dort sterben."
An einigen Stellen habe der Sauerstoffgehalt zu Beginn des Staus bei 4 Milligramm pro Liter gelegen. Am Sonntagmittag aber nur noch bei 0,5. Dass die Ergebnisse so unterschiedlich sind, liegt nach Ansicht der Umweltschützer daran, dass die Behörde nur bis 1 Meter 50 Meter über dem Fluss-Boden messe. Also in ungefähr 7 Metern Tiefe. Die Probleme beginnen aber erst bei einer Wassertiefe von 8 Metern, sagt Beatrice Claus. Denn dort, am Grund des Flusses gebe es ebenfalls Lebewesen, die es zu schützen gelte.
Ein weiterer Kritikpunkt: Die Ems sei bei diesem ersten Probestau nicht so hoch gestaut worden, wie es für eine spätere Schiffsüberführung notwendig sei:
"Ich halte das für eine Salamitaktik. Es waren 1,75 Meter anvisiert, tatsächlich wurde jetzt 1,45 gestaut. Man wird aber 2,75 Meter für die Schiffe der Meyer Werft brauchen."
Schon jetzt sei die Unterems stark belastet. 15 Jahre lang sei sie ständig vertieft und begradigt worden. Mit dem Ergebnis, dass der Fluss voller Schlick sei was viele Fischarten vertrieben habe. Deshalb die Forderung des WWF: Das Verbot eines zweitägigen Sommerstaus müsse in jedem Fall beibehalten werden. Die endgültigen Ergebnisse der Messung liegen erst in zwei Wochen vor. Die biologischen Auswertungen zu Fischen und Kleinstlebewesen werden in sechs Wochen abgeschlossen sein. Pünktlich zum zweiten Probestau der Ems, der für September geplant ist. Bei dieser Gelegenheit wird dann ein Kreuzfahrtschiff der Meyerwerft von Papenburg zur Nordsee gebracht. Kritiker werfen der Niedersächsischen Naturschutzbehörde vor, sie stelle Wirtschaftsinteressen über den Umweltschutz. Die Meyer-Werft nutze den Probestau, um ein Schiff zu überführen. Dies wäre andernfalls im Sommer gar nicht erlaubt.
Die Landesbehörde kontert, man wolle den zweiten Probestau eben unter besonders realistischen Bedingungen machen.