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Staubmessung über dem Mond

Heute Abend steigt der Mond nach 19 Uhr über den Nordosthorizont. Er steht in der Himmelsgegend, in der die Sonne Ende Juni steht. Er zieht heute Nacht so hoch über den Himmel, wie die Sonne im Hochsommer.

Von Dirk Lorenzen |
    Bei den Apollo-Flügen fiel den Astronauten während der Mondumkreisungen ein schwaches Glimmen rund um den Mondhorizont auf. Zwar besitzt der Mond eine hauchdünne Atmosphäre, aber die Gaspartikel sind dort extrem dünn verteilt. Das Horizontleuchten kann kein an ihnen gestreutes Sonnenlicht sein. Als Quelle kommen nur Staubteilchen infrage, die bis zu einhundert Kilometer hoch über die Mondoberfläche aufsteigen.

    Bis heute ist unklar, was den Staub vom Mondboden in den Himmel trägt. Winde wehen auf dem Mond nicht. Es kann sich auch nicht um Material handeln, das beim Einschlag kleiner Meteoriten herausgeschleudert wird. Dazu müsste der Mond viel stärker bombardiert werden.

    Vermutlich lädt sich der Staub auf der Oberfläche durch die starke Ultraviolett-Strahlung der Sonne elektrisch auf und gerät über Abstoßung gleicher Ladungen in große Höhe. Doch das Phänomen ist bis heute nicht komplett verstanden.

    Daher plant die NASA für das Jahr 2013 den Start von Ladee, dem Lunar Atmosphere and Dust Environment Explorer. Der kleine Satellit soll die Atmosphäre und Staubumgebung des Mondes erkunden. Forscher interessieren sich vor allem für die chemischen und physikalischen Eigenschaften des Staubes.

    Diese Daten sind sehr wichtig, vor allem angesichts einer möglichen Rückkehr von Menschen zum Mond. Denn die Mondoberfläche besteht praktisch überall - aus Staub.

    Die Ladee-Mission der Nasa

    Allgemeine Informationen zum Mondstaub