Archiv


Stauwarnung per Internet

Verkehr. - Staus gehören zum alltäglichen Bild auf deutschen Straßen - und die Prognosen verheißen eine Verschlimmerung. Daher unternehmen Wissenschaft und Industrie einiges, um die Verkehrssituation zu entspannen. Jetzt stellten Wissenschaftler der Universitäten von Duisburg und Dortmund einen internetbasierten Informationsdienst vor, der Autofahrer vor Fahrtantritt über die zu erwartende Verkehrssituation informiert.

    Das Problem beim Stau ist ihn frühzeitig zu erkennen und Autofahrer auf andere Verkehrswege umzuleiten. Doch das Feld der Verkehrsprognose ist schwierig. Vorhersagen von mehr als einer halben Stunde sind extrem schwierig. Am Lehrstuhl für Transport- und Verkehrsphysik der Universität Duisburg beschäftigen sich die Wissenschaftler genau damit. Sie erstellen so genannte Ganglinien für den Verkehr, Datenreihen, die die Verkehrsdichte auf bestimmten Straßenabschnitten über das gesamte Jahr hinweg darstellen. Ergänzt und korrigiert wird das durch aktuelle Verkehrsmessungen. ""Wir versuchen erstmal, denn jetzigen Zustand auf der Straße möglichst Detail getreu nach zustellen. Wenn wir dies wissen, können wir darauf aufbauend eine Prognose erstellen, die sagen wir mal bis zu einer Stunde in die Zukunft schaut und auf Datenbanken zurückgreift, die historische Ganglinien gespeichert hält", erklärt Professor Michael Schreckenberg.

    Jetzt füttern Schreckenbergs Statistiken einen Informationsdienst, den die Duisburger Verkehrsforscher zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Software und Systemtechnik anbieten. "Wake-up", so sein Name, soll den Autofahrer über die zu erwartende Verkehrssituation auf einer bestimmte Strecke informieren. "Der Benutzer teilt dem System mit, wann er an einem bestimmten Ziel ankomme will. Das System hilft ihm bei der Routenfindung und schlägt auch Alternativen vor", erklärt ISST-Forscher Frank Lindert. Zeichnet sich auf der gewählten Strecke ein Stau ab, wird der Autofahrer über alternative Routen informiert.

    [Quelle: Wolfgang Noelke]