Anopheles hycranus
Stechmücke aus dem Süden erstmals in Deutschland nachgewiesen

Experten haben eine bislang nicht in Deutschland vorkommende Stechmückenart nachgewiesen. Sie wurde im Osten Brandenburgs entdeckt. Biologen sehen die Ausbreitung der Mückenart als Folge der Klimaerwärmung. 

    Eine weibliche Anopheles-Mücke sitzt auf einer Waldranke in Tehatta, Westbengalen, Indien
    Das Foto einer Anopheles-Mücke, aufgenommen in Indien. Auch die in Brandenburg entdeckten Mücken gehören zur Anopheles-Art (Archivbild von 2022). (picture alliance / NurPhoto / Soumyabrata Roy)
    An zwei Orten in Überschwemmungsgebieten der Oder seien insgesamt 62 Exemplare der Art Anopheles hycranus entdeckt worden. Das erklärte der Biologe Helge Kampen vom Friedrich-Loeffler-Institut gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

    Zusammenhang mit Klimawandel ist wahrscheinlich

    Die Funde dieser Mückenart seien die nördlichsten weltweit und die bislang einzigen in Deutschland. Kampen sagte weiter, die Mücken würden Wärme lieben - daher hänge ihr Vorkommen in Deutschland wahrscheinlich mit den Klimaveränderungen zusammen.
    Anopheles hycranus ist in südlichen Regionen von der Iberischen Halbinsel im Westen bis nach Vorderasien im Osten heimisch. Nachweise gab es in den letzten Jahren aber bereits in Österreich, Ungarn, Tschechien und Polen. 

    Keine Gefahr für den Menschen

    Die Mückenart kann laut Kampen theoretisch Malariaerreger auf den Menschen übertragen wie andere Anopheles-Arten, die bereits in Deutschland nachgewiesen wurden. Dazu müsste sich eine Mücke aber erst an einem Menschen infizieren, der etwa aus dem Tropen-Urlaub zurückgekommen sei und Malariaerreger in sich trage. 
    Der Biologe Kampen hält die Mückenart als Überträger von Krankheitserregern derzeit daher nicht für relevant und auch nicht für besonders gefährlich. Ihre Anwesenheit spiele für den normalen Menschen keine Rolle.
    Diese Nachricht wurde am 03.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.