SPD-Kanzlerkandidatur
Stegner nach Verzicht von Pistorius: Nicht mit Kanzlerkandidatur, sondern mit Wahlkampf beschäftigen

In der SPD hält die Kritik an den Diskussionen über einen Kanzlerkandidaten auch nach der Verzichtserklärung von Bundesverteidigungsminister Pistorius an. Der Bundestagsabgeordnete Stegner sagte im Deutschlandfunk, die Partei könne sich eine solche innerparteiliche Debatte nicht leisten.

    Ralf Stegner in der 157. Sitzung des Deutschen Bundestages im Reichstagsgebäude.
    Der SPD-Bundestagsabgeordnete Stegner (IMAGO / Future Image Frederic Kern)
    Es brauche eine geschlossene Partei, die sich nicht mit sich selbst beschäftige, sondern mit dem Gegner, dem Unions-Kanzlerkandidaten Merz. Die öffentliche Absage von Pistorius sei notwendig und richtig gewesen, betonte Stegner. Es gebe in der Partei Nervosität angesichts der Umfragewerte, da sei Orientierung notwendig. Diese hätte allerdings auch früher kommen können. Mit Blick auf Scholz riet der frühere SPD-Vize, dieser müsse im Wahlkampf mit etwas mehr Leidenschaft erklären, was die Partei tue. Die Abgeordneten Weingarten und Arlt, die sich für eine Kandidatur von Pistorius ausgesprochen hatten, äußerten sich enttäuscht. Arlt sagte dem Magazin "Der Spiegel", es sei aber gut für Partei und Land, dass es nun eine Entscheidung gebe.
    Pistorius hatte in einer Videobotschaft an die SPD-Mitglieder seinen Verzicht auf die Kandidatur mitgeteilt - lesen Sie hier das Staement von Pistorius im Wortlaut.
    Diese Nachricht wurde am 22.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.