Grönland
Stehende Welle nach Megatsunami in Ostgrönland

Die Ostküste Grönlands hat vor knapp einem Jahr einen Megatsunami erlebt. In einem unbewohnten Fjord sollen sich Wellen von bis zu 200 Metern Höhe getürmt haben. Das berichten Wissenschaftler des Deutschen Geo-Forschungszentrums Potsdam.

    Hinter kargen Bergen geht die Sonne unter. Davor ist das Meer zu sehen.
    Ein Fjord in Ostgroenland. In einem solchen Fjord hat es wohl im vergangenen Jahr einen heftigen Tsunami gegeben. (IMAGO / Danita Delimont / IMAGO)
    Erste Berichte über einen Tsunami im Dickson Fjord habe es im September 2023 auf verschiedenen Social-Media-Kanälen gegeben, berichten die Forscher. Der Tsunami löste Erschütterungen aus, die noch in 5.000 Kilometern Entfernung messbar waren. Diese Daten haben die Wissenschaftler jetzt ausgewertet. Der Tsunami entstand vermutlich als in dem Fjord ein Hang ins Meer abrutschte. Verletzt wurde niemand, nur eine unbewohnte Militärbasis wurde zerstört.
    Die Daten zeigen aber etwas Ungewöhnliches: Durch den Tsunami bildete sich in dem Fjord eine stehende Welle - also eine Welle, die nicht ausläuft und verschwindet. Diese stehende Welle hielt sich den Daten zufolge eine Woche in dem Fjord. Das ist ungewöhnlich lang. Stehende Wellen sind in der Forschung bekannt, aber eher nach einem Gletscherabbruch oder auch wenn sie künstlich für Wassersportlerinnen und -sportler angelegt werden.
    Diese Nachricht wurde am 12.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.