Die Durchseuchung der Zecken mit FSME-Viren, die die "Frühsommer-Meningoenzephalitis" verursachen, und auch mit Borelliose-Bakterien nimmt immer mehr zu. In Baden-Württemberg hat das Landesgesundheitsamt jetzt eine Nachuntersuchung zur Zeckenstudie 2003 des Bundesinstituts für Risikobewertung durchgeführt. Das Ergebnis: Gerade im Südwesten steigt das Risiko einer virusbedingten Hirnhauterkrankung stark an. Denn immer Zecken sind regelrechte Virenschleudern. Peter Kimmig, Infektionsforscher am Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg: "Wir hatten in den achtziger Jahren Zahlen, die besagen, dass in den besonders belasteten Gebieten etwa jede tausendste Zecke Viren enthält. Heutzutage haben wir aktuelle Messungen, und die besagen, dass in den besonders belasteten Gebieten, den sogenannten Endemiegebieten, etwa jede zwanzigste bis fünfzigste Zecke Viren enthält. Das heißt wir haben eine Steigerung um mindestens den Faktor 10." Die Viren sind etwa im Bodenseeraum bei 2,3 Prozent der untersuchten Zecken nachgewiesen worden.
Neben den FSME-Viren übertragen Zecken Borrelien, die die Nervenentzündungen und Lähmungen verursachende Borreliose verursachen, und das mit Schüttelfrost und Fieberschüben von 40 Grad einhergehende Q-Fieber. Borreliose-Erreger fanden die Epidemiologen des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg bei bis zu 36 Prozent der untersuchten Zecken. Kimmig: "Generell geht man davon aus, dass diese Steigerung der Befallszahlen der Zecken und der Erkrankungszahlen eine Folge der globalen Klimaerwärmung ist. Man muss sich vorstellen: In milden Wintern überleben nicht nur mehr Zecken, sondern auch ihre wichtigsten Wirtstiere, nämlich kleine Nager. Und zwischen diesen Tieren läuft ein Infektionskreislauf ab, und das ist die Basis der sogenannten Naturherde." Die Prognosen des Berliner Bundesinstituts, was den Grad der Zeckendurchseuchung und auch die Zahl der Erkrankungen bei Menschen angeht, sind in Baden-Württemberg teilweise übertroffen worden. Grund genug für Kimmig, eine stärkere Impfung gegen das FSME-Virus zu fordern: "Wir hatten bei den FSME-Impfungen in den letzten Jahren erhebliche Nebenwirkungen in Form von Fieberanfällen. Diese Problematik ist vorbei. Wir haben wieder gut verträgliche Impfstoffe auf dem Markt, und vor allem: Wir haben wieder Impfstoffe für Kinder." Mediziner Kimmig rät daher zu zwei vorbeugenden Maßnahmen: Gegen FSME die Impfung und zur Vermeidung einer Borreliose die rasche Entfernung der Zecke - aber nur durch einen Arzt."
[Quelle: Peter Welchering]
Neben den FSME-Viren übertragen Zecken Borrelien, die die Nervenentzündungen und Lähmungen verursachende Borreliose verursachen, und das mit Schüttelfrost und Fieberschüben von 40 Grad einhergehende Q-Fieber. Borreliose-Erreger fanden die Epidemiologen des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg bei bis zu 36 Prozent der untersuchten Zecken. Kimmig: "Generell geht man davon aus, dass diese Steigerung der Befallszahlen der Zecken und der Erkrankungszahlen eine Folge der globalen Klimaerwärmung ist. Man muss sich vorstellen: In milden Wintern überleben nicht nur mehr Zecken, sondern auch ihre wichtigsten Wirtstiere, nämlich kleine Nager. Und zwischen diesen Tieren läuft ein Infektionskreislauf ab, und das ist die Basis der sogenannten Naturherde." Die Prognosen des Berliner Bundesinstituts, was den Grad der Zeckendurchseuchung und auch die Zahl der Erkrankungen bei Menschen angeht, sind in Baden-Württemberg teilweise übertroffen worden. Grund genug für Kimmig, eine stärkere Impfung gegen das FSME-Virus zu fordern: "Wir hatten bei den FSME-Impfungen in den letzten Jahren erhebliche Nebenwirkungen in Form von Fieberanfällen. Diese Problematik ist vorbei. Wir haben wieder gut verträgliche Impfstoffe auf dem Markt, und vor allem: Wir haben wieder Impfstoffe für Kinder." Mediziner Kimmig rät daher zu zwei vorbeugenden Maßnahmen: Gegen FSME die Impfung und zur Vermeidung einer Borreliose die rasche Entfernung der Zecke - aber nur durch einen Arzt."
[Quelle: Peter Welchering]