Archiv


Steine vom Mond

Die Wüste im Inneren des Sultanats Oman wirkt wie die Oberfläche einer fremden Welt. Außer Hitze und Sand gibt es kaum etwas – kein Regen, keine Flüsse und keine Bäume. Und genau hier findet man besonders gut Steine, die aus dem All auf die Erde fielen. In den vergangenen fünf Jahren fand man in dieser Wüste fast zwei Dutzend Fragmente von Mondgestein. Das schwerste wiegt knapp anderthalb Pfund – das leichteste nur zwei Gramm.

Damond Benningfield |
    Mondgestein kann zur Erde gelangen, nachdem ein Asteroid auf dem Mond einschlägt und Gestein ins All schleudert. Solche Einschläge können so gewaltig sein, dass Gestein mit einer Geschwindigkeit von mehreren tausend Kilometern pro Stunde weggeschleudert wird. Einige dieser Bruchstücke erreichen die Erde in wenigen Tagen – andere umkreisen die Sonne für Millionen von Jahren, bevor sie in die Erdatmosphäre tauchen.

    Bis in die 80er Jahre erkannten Forscher nicht, dass einige Meteoriten tatsächlich vom Mond stammen. Erst als die Apollo-Astronauten Mondgestein zur Erde gebracht hatten, erkannten sie aufgrund der Zusammensetzung und der Struktur des Gesteins den Ursprung. Die chemische Zusammensetzung und der Mineraliengehalt geben Hinweise auf Druck und Temperatur zur Zeit der Gesteinsbildung.

    Bisher fand man alle vom Mond stammenden Meteoriten in der Antarktis, in den Wüsten Afrikas, Australiens und des Mittleren Ostens. Der Grund: hier gibt es nur sehr wenig irdisches Gestein. Also ist die Chance sehr groß, dass ein im Eis oder im Wüstensand gefundener Stein ein Meteorit ist. Dazu gehören Steine vom Mond.