
Dies hatte vor allem innerhalb der Union Unmut ausgelöst. Steinmeier sagte dem Deutschlandfunk, wenn jemand vor den Trümmern eines Krieges stehe und sein Erschrecken äußere, dann könne man diesem Erschrecken auch mal eine Weile Raum lassen. Über die politischen Konsequenzen daraus müsse innerhalb der Bundesregierung entschieden werden, betonte Steinmeier während seines Besuches in Ghana.
Außenminister Wadephul hatte am Donnerstag bei einem Besuch in Syrien angezweifelt, dass angesichts der massiven Zerstörungen durch den Bürgerkrieg kurzfristig eine große Zahl syrischer Flüchtlinge freiwillig dorthin zurückkehren werde. "Hier können wirklich kaum Menschen richtig würdig leben", sagte der Minister bei einem Besuch in Harasta, einer schwer verwüsteten Vorstadt von Damaskus.
Bundeskanzler Merz will dagegen eine schnelle Wiederaufnahme der Abschiebungen nach Syrien. Nach dem Ende des Bürgerkriegs gebe es keinerlei Gründe mehr für Asyl in Deutschland, sagte er. Wadephul erklärte daraufhin, er sehe keine Differenzen zu Merz. Die Bundesregierung verfolge insgesamt das Ziel, die Zahl der Rückführungen zu erhöhen - das gelte auch für Syrer, meinte er.
Diese Nachricht wurde am 05.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
