Sonntag, 28. April 2024

Weihnachtsansprache
Steinmeier: "Nicht von der Demokratie abwenden"

Bundespräsident Steinmeier hat die Deutschen aufgerufen, sich nicht von der Demokratie abzuwenden. Viele sehnten sich nach Klarheit, sagte Steinmeier in seiner Weihnachtsansprache. Da dürfe man von den politisch Verantwortlichen erwarten, dass sie Antworten gäben.

24.12.2023
    Steinmeier steht vor einem Weihnachtsbaum und lächelt in die Kamera.
    Frank-Walter Steinmeier bei seiner Weihnachtsansprache im Schloss Bellevue. (AP Photo / Michael Sohn, Pool)
    Der Bundespräsident fügte laut Redetext hinzu, wenn es anstrengend werde in der Demokratie, dann gebe es bessere Ratgeber als Wut und Verachtung. Zu den guten Ratgebern gehörten Mut und Miteinander. "Wir brauchen Menschen, die sich einbringen und die daran arbeiten, dass morgen das besser wird, was heute noch nicht gut ist", sagte Steinmeier. Ebenfalls gehöre dazu, alle im Blick zu behalten.
    Der Bundespräsident erinnerte daran, dass das Grundgesetz im kommenden Jahr 75 Jahre alt wird. Auf die Verfassung könne das Land stolz sei, denn sie schütze und würdige jeden einzelnen Menschen. "Sie bietet das stabile Gerüst, in dem Politik sich entfalten kann. Und wenn notwendig, sich auch korrigieren kann." Er ermutige dazu, auf dieses Fundament zu vertrauen.

    Hoffnung auf friedlichere Welt nicht aufgeben

    Zudem rief der Bundespräsident die Menschen auf, die Hoffnung auf eine friedlichere Welt nicht aufzugeben und dafür als Gesellschaft zusammenzurücken. Er betonte, dieses Jahr habe sich die Welt "von ihrer dunklen Seite gezeigt" und nannte als Beispiele den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie die Gräueltaten der Hamas in Israel und die Opfer des Krieges im Nahen Osten. "Ich verstehe, dass es manchmal einfach zu viel wird. Dass man am liebsten vor der Wirklichkeit in Deckung gehen möchte", sagte Steinmeier.
    Die Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten wird am 25. Dezember nach den Hauptnachrichten im ZDF (19.08 Uhr) und in der ARD (20.10 Uhr) ausgestrahlt.
    Diese Nachricht wurde am 24.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.