Sonntag, 12. Mai 2024

Weihnachtsansprache
Steinmeier ruft Gesellschaft zum Zusammenhalt auf

Bundespräsident Steinmeier hat die Deutschen davor gewarnt, sich von der Demokratie abzuwenden. Viele sehnten sich nach Klarheit. Da sei es berechtigt, von den politisch Verantwortlichen zu erwarten, dass sie Antworten gäben, sagte Steinmeier in seiner Weihnachtsansprache. Aber wenn es anstrengend werde in der Demokratie, dann gebe es bessere Ratgeber als Wut und Verachtung, betonte Steinmeier.

24.12.2023
    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier steht vor einem Weihnachtsbaum und lächelt in die Kamera.
    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei seiner Weihnachtsansprache im Schloss Bellevue in Berlin (Archivbild) (AP Photo / Michael Sohn, Pool)
    Steinmeier erklärte laut Redetext weiter, zu den guten Ratgebern gehörten Mut und Miteinander. "Wir brauchen Menschen, die sich einbringen und die daran arbeiten, dass morgen das besser wird, was heute noch nicht gut ist", sagte der Bundespräsident. Ebenfalls gehöre dazu, alle im Blick zu behalten.
    Steinmeier erinnerte daran, dass das Grundgesetz im kommenden Jahr 75 Jahre alt wird. Auf die Verfassung könne das Land stolz sei, denn sie schütze und würdige jeden einzelnen Menschen. "Sie bietet das stabile Gerüst, in dem Politik sich entfalten kann. Und wenn notwendig, sich auch korrigieren kann." Er ermutige dazu, auf dieses Fundament zu vertrauen.

    Hoffnung auf friedlichere Welt nicht aufgeben

    Zudem rief der Bundespräsident die Menschen auf, die Hoffnung auf eine friedlichere Welt nicht aufzugeben und dafür als Gesellschaft zusammenzurücken. Er betonte, dieses Jahr habe sich die Welt "von ihrer dunklen Seite gezeigt" und nannte als Beispiele den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie die Gräueltaten der Hamas in Israel und die Opfer des Krieges im Nahen Osten. "Ich verstehe, dass es manchmal einfach zu viel wird. Dass man am liebsten vor der Wirklichkeit in Deckung gehen möchte", sagte Steinmeier.
    Die Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten wird am 25. Dezember nach den Hauptnachrichten im ZDF (19.08 Uhr) und in der ARD (20.10 Uhr) ausgestrahlt.
    Diese Nachricht wurde am 24.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.