Medien
Steinmeier: Verantwortungsbewusster Journalismus gibt Orientierung in Krisenzeiten

Bundespräsident Steinmeier hat die Bedeutung eines freien und verantwortungsbewussten Journalismus hervorgehoben. Ein solcher Journalismus ermögliche es den Menschen, sich politisch zu orientieren, an Debatten zu beteiligen und demokratische Entscheidungen zu treffen, sagte Steinmeier bei einer Feier zum 80-jährigen Bestehen der "Süddeutschen Zeitung" in München.

    München: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht bei der Jubiläumsfeier 80 Jahre Süddeutsche Zeitung.
    Bundespräsident Steinmeier spricht bei der Jubiläumsfeier 80 Jahre Süddeutsche Zeitung. (Roland Freund / dpa / Roland Freund)
    Der Bundespräsident appellierte an die Medien, es sei ein Journalismus nötig, der verlässlich, sachlich und wahrheitsgemäß über das Geschehen informiere. Dazu gehöre auch, eigene Fehler offen zu legen und zu korrigieren. Ein solcher Journalismus werde sich niemals von Sozialen Medien gleichwertig ersetzen oder von Künstlicher Intelligenz betreiben lassen, sagte Steinmeier.

    Kritik an Sozialen Medien

    Viele hätten angesichts von Krisen, Veränderungen, Kriegen und Desinformation ein großes Bedürfnis nach Orientierung, betonte der Bundespräsident. Soziale Medien mit ihrer Tendenz zu verkürzen, zu polarisieren und zu skandalisieren erfüllten dieses Bedürfnis eher nicht. Steinmeier kritisierte, eine permanente Lautstärke, einen rüpelhaften Ton, ständig neuen Empörungswellen und einen tägliche Wettbewerb um die größtmögliche Skandalisierung des Banalen in Sozialen Medien. Dadurch finde man sich nicht besser zurecht, sondern fühle sich schlechter - "erschöpft, gereizt, ängstlich, ohnmächtig, oft wie gelähmt", führte Steinmeier aus.
    Diese Nachricht wurde am 18.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.