Deutsch-israelische Beziehungen
Steinmeier wehrt sich gegen Kritik am Treffen mit Netanjahu

Bundespräsident Steinmeier hat bei seinem Besuch in Israel Kritik an einem Treffen mit Ministerpräsident Netanjahu zurückgewiesen. Es wäre das einfachste für einen Politiker, schwierigen Gesprächen aus dem Weg zu gehen, sagte der Bundespräsident vor seinem Gespräch mit Netanjahu in Jerusalem. Dies sei aber nie seine Haltung gewesen.

    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l) und Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel, treffen sich zu einem Gespräch im Amtssitz des Ministerpräsidenten. Beide stehen vor deutschen und israelischen Flaggen und schütteln sich die Hände.
    Bundespräsident Steinmeier bei seinem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu in Jerusalem. (picture alliance / dpa / Bernd von Jutrczenka)
    Kritik hatte im Vorfeld unter anderem die Generalsekretärin von Amnesty Deutschland, Duchrow, geäußert. Sie sagte im Deutschlandfunk, Steinmeier solle angesichts des internationalen Haftbefehls gegen Netanjahu auf das Treffen verzichten. Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Beck, argumentierte dagegen ebenfalls im Deutschlandfunk, Netanjahu sei der einzige gewählte Regierungschef in dieser Region. Beck betonte, Deutschland nehme seine internationale Verantwortung wahr. Dazu gehöre aber nicht, dass man keinerlei Gespräche mit dem israelischen Ministerpräsidenten führe.
    Der Bundespräsident hält sich anlässlich der Aufnahme der deutsch-israelischen Beziehungen vor 60 Jahren noch bis Mittwoch in Israel auf. Er war gemeinsam mit dem israelischen Präsidenten Herzog in das Land gereist, der zuvor Berlin besucht hatte. Am Mittag wurde Steinmeier mit militärischen Ehren auf dem Flughafen Tel Aviv empfangen.
    Diese Nachricht wurde am 13.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.