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Gedenken an Aufstand im Warschauer Ghetto
Steinmeier würdigt "Wunderwerk der Versöhnung"

Vor dem Gedenken an den Aufstand im Warschauer Ghetto vor 80 Jahren hat Bundespräsident Steinmeier Polen und Israel für die Versöhnung gedankt.

    Warschauer Ghettoaufstand April/Mai 1943: Kleiner Bub mit erhobenen Händen, Frauen und andere Kinder kommen aus einem von den deutschen Truppen eroberten Haus. Aus dem Album von SS-Gruppenführer und Polizei-Generalmajor Jürgen Stroop. Photographie, 1943.
    Am 19. April 1943 erhoben sich die im Warschauer Ghetto verbliebenen Juden gegen die SS-Truppen. Durch diesen Aufstand konnten weitere Deportationen zumindest kurzzeitig verhindert werden. (picture-alliance / brandstaetter images / Austrian Archives / Anonym)
    Es sei bis heute ein Wunder, dass Jüdinnen und Juden, Polinnen und Polen den Deutschen nach den Verbrechen ihrer Vorfahren überhaupt die Hand gereicht hätten, sagte er vor seinem Abflug nach Warschau. Dieses Geschenk der Versöhnung sei beinahe genauso unfassbar wie die Gräueltaten einst. Steinmeier betonte, heute trügen alle gemeinsam die große Verantwortung für den Erhalt dieses Wunderwerks.
    Steinmeier wird morgen als erstes deutsches Staatsoberhaupt am Denkmal für die Helden des Ghettos sprechen. Das Warschauer Ghetto war 1940 von den deutschen Besatzern errichtet worden. Der Aufstand gegen die Besatzer begann am 19. April 1943 und wurde nach mehreren Wochen niedergeschlagen. Dabei wurden mehr als 56.000 Juden getötet oder in NS-Vernichtungslager deportiert.
    Diese Nachricht wurde am 18.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.