Archiv


Stellenabbau bei der HypoVereinsbank

Dazu schreibt das :

    Die Bilder gleichen sich nur auf den ersten Blick. Zwar baut nach Deutsche-Bank-Chef Ackermann nun auch sein HVB-Kollege Rampl massiv Stellen ab. Doch könnte die Ausgangslage kaum unterschiedlicher sein. Ackermann will den Branchenprimus mit dem Stellenabbau in die internationale Spitzenliga hieven. Bei der HVB sind die Einschnitte dagegen Teil des jahrelangen Ringens, das Geschäft im Heimatmarkt überhaupt erst auf eine zukunftsfähige Basis zu stellen.

    Die Frankfurter Allgemeine Zeitung vergleicht die öffentliche Reaktion auf die Kürzungspläne der beiden Unternehmen:

    Anders als bei der Deutschen Bank regte sich - zumindest bislang - kaum ein Blatt im Wind der öffentlichen Aufmerksamkeit. Das mag daran liegen, dass die HVB anders als die Deutsche Bank statt Rekordgewinnen Milliardenverluste ausweist, die sie an den Rand ihrer Belastbarkeit bringen. Gleichwohl hätten die Kritik, die Ackermann abbekam, Vorstand und Aufsichtsrat der HVB ebenso verdient: Fehler und Versäumnisse dieser Manager, allen voran des Aufsichtsratschefs Schmidt, haben tausende von Arbeitsplätze vernichtet.

    Hat die HVB wirklich für alle Altlasten Vorsorge getroffen?,

    fragt die Börsen-Zeitung.
    Die Befürchtung, die in dieser Frage steckt, konnte die HVB-Führung nun erfolgreich zerstreuen. Das Immobilienportfolio von gut 15 Milliarden Euro ist so gut abgesichert, dass es ohne relevante Buchverluste verwertet werden kann. Natürlich dürfen die Immobilienmärkte nicht nochmals einbrechen. Doch ein Baisse-Szenario ist nach Urteil der meisten Branchenprofis unwahrscheinlich.

    Die Süddeutsche Zeitung sieht es so:
    Bei der HVB gibt es beachtliche Gefahren. Wohl die größte ist die Neigung, die Lage bei Immobilien-Krediten zu positiv darzustellen. Seit Gründung des Instituts im Jahr 1998 gab es dreimal eine massive außerordentliche Wertberichtigung in diesem Bereich. Stets hieß es, nun komme nichts mehr hinterher. Zweimal hat sich das als falsch erwiesen. Möglicherweise stimmt es wieder nicht - oder es stimmt, und stattdessen kracht es woanders.

    Die Zeitung La Tribune aus Paris merkt an:

    In Deutschland ist die Umstrukturierung der Banken noch lange nicht abgeschlossen. Die Krise im Immobilienbereich ist noch nicht überwunden, das Netz der Filialen ist zu groß, und es gibt weitere Pleiten. Die Lage ist Besorgnis erregend, weil es in anderen Ländern Europas besser aussieht.