Im Wissenschaftsbetrieb ist Grid schon relativ weit verbreitet, um rechnerische Höchstleitungen zu erbringen, in der Wirtschaft gibt es bisher noch keinen breiten Markt, sieht man von einigen Großen in der Branche einmal ab. Dem wollen Wissenschaftler der Uni Karlsruhe abhelfen. Ihr Ziel ist es, eine Börse zu schaffen, an der Rechnerleistung frei gehandelt wird. Dieser Grid-Markt soll jedem zur Verfügung stehen, meint Jochen Stößer, Wissenschaftler an der Uni Karlsruhe.
"In der Wirtschaft ist es so, dass häufig große Rechnerkapazitäten zur Verfügung stehen, die jedoch nicht konstant genutzt werden, sondern nur zu so genannten Peak Zeiten. Die Firmen sollen jetzt in der Lage sein, diese freien Kapazitäten, flexibel - was wir nennen einen Open Grid- Markt - sozusagen einer Börse für Grid-Ressourcen anzubieten und Geldleistungen im Gegenzug bekommen."
Den Unternehmen, die Rechnerleistung einkaufen, geht es nach Meinung von Jochen Stößer nicht so sehr um die Minimierung der Kosten für die Hardware. Einsparungen erhoffen sie sich vor allem bei der Betreuung und Konfiguration der ablaufenden Prozesse.
"Die umfangreichen Ausgaben für physisch vorhandene IT-Infrastruktur sind nicht der Hauptgrund für Unternehmen, sich am Grid Markt zu beteiligen, der Hauptgrund ist eigentlich die Dynamik, die dieses Grid bietet, dass Unternehmen flexibel ihre Infrastruktur den Bedürfnissen anpassen können und nicht jedes Mal neue Rechner-Strukturen installieren und konfigurieren müssen."
Begünstigt wird das Grid nach Meinung von Ilka Weber unter anderem auch durch die zunehmende Modularisierung in der Softwareentwicklung.
"Wir haben heute den Trend in der Software-Entwicklung, der in Richtung einer Modularisierung geht, und das ist genau die Anwendung, die wir auch im Grid gut einsetzen können. Das Grid bietet die Möglichkeit, gerade durch die Verteilung auch diese Komponenten entsprechend zu unterstützen."
Dr. Dirk Neumann - er ist Koordinator dieses Projektes – weiß allerdings, dass solch ein Grid-Markt nicht von einer Universität betrieben werden kann.
"Die virtuelle Börse muss natürlich auch betrieben werden, die Universität kommt natürlich hier nicht in Frage, allerdings ist dies bestimmt ein interessantes Betätigungsfeld für kleine und mittelständische Unternehmen, die regionale Grid-Börsen anbieten können."
Ihre Aufgabe sehen die Karlsruher Wissenschaftler darin, eine ganze Reihe von Schwierigkeiten und Hemmnissen für einen Open-Grid-Markt aus dem Weg zu räumen. Eine erste große Hürde ist dabei die Lizenzfrage.
"Wir haben jetzt relativ viel über Hardware gesprochen, allerdings ist im Grid-Computing meist nicht die Hardware der Kostentreiber, sondern die Software-Lizenzen, und im Grid-Computing haben wir noch ein besonderes Problem. Klassischerweise werden bei Software-Lizenzen pro Installation Gebühren erhoben, das ist im Grid-Computing ja gar nicht mehr möglich. Ziel unseres Projektes ist auch hier Lösungen zu finden, die tragfähige Geschäftsmodelle erstellen."
Wenn Rechnerleistung von einem zum anderen Unternehmen transferiert werden soll, dann müssen dazu auch die Datenstraßen da sein. Interaktive Anwendungen benötigen besonders große Bandbreiten.
"Die Anforderungen an die Übertragungswege hängen natürlich von der Applikation ab. Klassischerweise spricht man von Batch-Verarbeitung, das heißt, wir haben einen Arbeitsprozess, der wird einfach im Wesentlichen verteilt, der hintereinander abgearbeitet wird, das Ergebnis wird zurückgeliefert und hier sind natürlich die Anforderungen an die Übertragungsleitungen überschaubar. Anderes ist es natürlich bei interaktiven Applikationen, die ständig mit anderen Rechnern kommunizieren, da sind natürlich ganz andere Anforderungen an die Bandbreite zu stellen."
Ein heikles Thema ist natürlich auch die Datensicherheit und der Datenschutz. Für viele Unternehmen ist die Vorstellung, dass ein Konkurrent Zugang zum hauseigenen Rechner hat, ein wahrer Alptraum. Dr. Holger Marten vom "Institut für Wissenschaftliches Rechnen" am Forschungszentrum Karlsruhe nennt die wichtigsten Kriterien für einen sicheren Datenaustausch. Im Forschungszentrum hat man im wissenschaftlichen Bereich schon reichlich Erfahrung mit Grid.
"Wenn man im Grid einigermaßen sicher arbeiten möchte, dann braucht man Zertifikate. Die dienen letztlich dazu, die Fragen zu klären für einen Ressourcen- Anbieter: "Wer bist Du und was darfst Du bei mir auf dem Rechensystemen?" Damit das Ganze funktioniert, muss jeder Benutzer Mitglied einer virtuellen Organisation sein."
"In der Wirtschaft ist es so, dass häufig große Rechnerkapazitäten zur Verfügung stehen, die jedoch nicht konstant genutzt werden, sondern nur zu so genannten Peak Zeiten. Die Firmen sollen jetzt in der Lage sein, diese freien Kapazitäten, flexibel - was wir nennen einen Open Grid- Markt - sozusagen einer Börse für Grid-Ressourcen anzubieten und Geldleistungen im Gegenzug bekommen."
Den Unternehmen, die Rechnerleistung einkaufen, geht es nach Meinung von Jochen Stößer nicht so sehr um die Minimierung der Kosten für die Hardware. Einsparungen erhoffen sie sich vor allem bei der Betreuung und Konfiguration der ablaufenden Prozesse.
"Die umfangreichen Ausgaben für physisch vorhandene IT-Infrastruktur sind nicht der Hauptgrund für Unternehmen, sich am Grid Markt zu beteiligen, der Hauptgrund ist eigentlich die Dynamik, die dieses Grid bietet, dass Unternehmen flexibel ihre Infrastruktur den Bedürfnissen anpassen können und nicht jedes Mal neue Rechner-Strukturen installieren und konfigurieren müssen."
Begünstigt wird das Grid nach Meinung von Ilka Weber unter anderem auch durch die zunehmende Modularisierung in der Softwareentwicklung.
"Wir haben heute den Trend in der Software-Entwicklung, der in Richtung einer Modularisierung geht, und das ist genau die Anwendung, die wir auch im Grid gut einsetzen können. Das Grid bietet die Möglichkeit, gerade durch die Verteilung auch diese Komponenten entsprechend zu unterstützen."
Dr. Dirk Neumann - er ist Koordinator dieses Projektes – weiß allerdings, dass solch ein Grid-Markt nicht von einer Universität betrieben werden kann.
"Die virtuelle Börse muss natürlich auch betrieben werden, die Universität kommt natürlich hier nicht in Frage, allerdings ist dies bestimmt ein interessantes Betätigungsfeld für kleine und mittelständische Unternehmen, die regionale Grid-Börsen anbieten können."
Ihre Aufgabe sehen die Karlsruher Wissenschaftler darin, eine ganze Reihe von Schwierigkeiten und Hemmnissen für einen Open-Grid-Markt aus dem Weg zu räumen. Eine erste große Hürde ist dabei die Lizenzfrage.
"Wir haben jetzt relativ viel über Hardware gesprochen, allerdings ist im Grid-Computing meist nicht die Hardware der Kostentreiber, sondern die Software-Lizenzen, und im Grid-Computing haben wir noch ein besonderes Problem. Klassischerweise werden bei Software-Lizenzen pro Installation Gebühren erhoben, das ist im Grid-Computing ja gar nicht mehr möglich. Ziel unseres Projektes ist auch hier Lösungen zu finden, die tragfähige Geschäftsmodelle erstellen."
Wenn Rechnerleistung von einem zum anderen Unternehmen transferiert werden soll, dann müssen dazu auch die Datenstraßen da sein. Interaktive Anwendungen benötigen besonders große Bandbreiten.
"Die Anforderungen an die Übertragungswege hängen natürlich von der Applikation ab. Klassischerweise spricht man von Batch-Verarbeitung, das heißt, wir haben einen Arbeitsprozess, der wird einfach im Wesentlichen verteilt, der hintereinander abgearbeitet wird, das Ergebnis wird zurückgeliefert und hier sind natürlich die Anforderungen an die Übertragungsleitungen überschaubar. Anderes ist es natürlich bei interaktiven Applikationen, die ständig mit anderen Rechnern kommunizieren, da sind natürlich ganz andere Anforderungen an die Bandbreite zu stellen."
Ein heikles Thema ist natürlich auch die Datensicherheit und der Datenschutz. Für viele Unternehmen ist die Vorstellung, dass ein Konkurrent Zugang zum hauseigenen Rechner hat, ein wahrer Alptraum. Dr. Holger Marten vom "Institut für Wissenschaftliches Rechnen" am Forschungszentrum Karlsruhe nennt die wichtigsten Kriterien für einen sicheren Datenaustausch. Im Forschungszentrum hat man im wissenschaftlichen Bereich schon reichlich Erfahrung mit Grid.
"Wenn man im Grid einigermaßen sicher arbeiten möchte, dann braucht man Zertifikate. Die dienen letztlich dazu, die Fragen zu klären für einen Ressourcen- Anbieter: "Wer bist Du und was darfst Du bei mir auf dem Rechensystemen?" Damit das Ganze funktioniert, muss jeder Benutzer Mitglied einer virtuellen Organisation sein."