"Unser Mathelehrer war ja auf Vertrag hier angestellt und wurde dann einfach ganz kurzfristig vom Ministerium entlassen, weil sein Vertrag ausgelaufen war. Aber die Lehrer haben uns erklärt, dass ja die Verträge eigentlich bis Schuljahresende immer verlängert werden. Und der hat halt ein kleines Kind und eine Frau, die auch nicht arbeitet und es ist halt ein bisschen schwierig dann ohne Gehalt."
"Es war von heute auf Morgen, am Abend kam mein Vater zu mir, der ist Elternsprecher und kam von einer Versammlung am Abend zurück und sagte mir, das mein Mathelehrer nicht mehr mein Mathelehrer ist und so habe ich das eben erfahren."
Schüler eines Mainzer Gymnasiums berichten, wie sich für sie die Anweisung des Mainzer Bildungsministeriums ausgewirkt hat, mehrere hundert Verträge von Vertretungslehrern nicht zu verlängern. In den vergangenen Jahren war es in Rheinland-Pfalz üblich, diese Verträge jeweils zum Schuljahresende zu verlängern, um den Lehrern den Gang zum Arbeitsamt zu ersparen. Die Ferien bekamen die Vertretungslehrer - anders als in anderen Bundesländern - bezahlt . Nun erschüttert die neue rheinland-pfälzische Regierung mit ihrer Aktion das Vertrauen, dass Schüler und Vertretungslehrer in das Schulsystem gesetzt haben, kritisiert Bettina Dickes, die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion:
"Viele haben ja in den letzten Jahren einen Vertretungsvertrag nach dem anderen gehabt und leben auch von diesen Verträgen. Und wenn man noch in den Osterferien einen Vertrag unterschreibt und dann am 2. Mai plötzlich in der Schule hört: Ne, tut uns leid, der Vertrag ist gecancelt, ist das natürlich ein Schock und für viele ist das natürlich die Existenz, die dran hängt."
Vera Reiß, sozialdemokratische Staatssekretärin im rheinland-pfälzischen Bildungsministerium begründet die für Schüler, Eltern und Lehrer überraschende Aktion mit einer veränderten Lage in den Schulen:
"Warum tun wir das? Wir haben zurückgehende Schülerzahlen auf der einen Seite, aber auch ein veränderter Lehrerarbeitsmarkt. Es ist davon auszugehen, dass man mehr genügend ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer hat, als das in den vergangenen Jahren der Fall war. Wir haben in den vergangenen Monaten und Jahren auch Kritik gehabt an der Anzahl der Vertretungsverträge, das nehmen wir natürlich ernst und deswegen schauen wir, wie wir in den nächsten Jahren unter veränderten Rahmenbedingungen das System des Einstellungsprozesses vielleicht auch besser steuern können und in diesem Prozess stehen wir."
Und in einem Sparprozess. Das Budget für Vertretungslehrer in Rheinland-Pfalz war in den letzten Jahren auf rund 10 Millionen Euro pro Schuljahr gestiegen. Insgesamt 220 Millionen Euro pro Jahr will die neue rot-grüne Regierung in Rheinland-Pfalz im Haushalt einsparen - auch bei den Lehrergehältern. Zum Ärger der Lehrerverbände in Rheinland-Pfalz. Johannes Müller vom Verband Bildung und Erziehung:
"Das sind also Zustände, die man so nicht tolerieren kann. Es kann also nicht sein, das über Nacht dann der Mathematik- oder Deutschunterricht ausfällt, nur weil der Rotstift des Finanzministers sagt, dass keine Verträge mehr abgeschlossen werden. Das ist eine Sache, die man im Jahr 2011 überhaupt nicht mehr registrieren darf."
Die CDU-Opposition im Landtag vermutet sogar, dass der Topf für Vertretungslehrer bereits in den ersten Monaten des Jahres 2011 ausgeschöpft wurde, um im Landtagswahlkampf Unterrichtsausfall in größerem Ausmaß zu verhindern. Bildungsstaatssekretärin Vera Reiss weißt das zurück. Die Lehrer hätten die Verträge schon im Sommer 2010 bekommen - für das ganze Schuljahr. Mit dem Wahlkampf habe das nichts zu tun gehabt:
"Insofern verstehe ich diesen Vorwurf nun überhaupt gar nicht. Weil es geht ja gerade um Verträge, die über das ganze Schuljahr immer wieder abgeschlossen werden, befristet werden und hier gucken wir es uns an, wie geht es damit weiter, wie sieht es aus mit der Planstellenbesetzung."
Dass viele Vertretungslehrer in Rheinland-Pfalz sich in den letzten Wochen arbeitslos melden mussten, könnte sich aber auch auf die Besetzung der festen Planstellen negativ auswirken. Das befürchtet Klaus-Peter Hammer, der rheinland-pfälzische Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW:
"Ja, durch diese negative Entwicklung in den Vertragsregelungen für Vertretungslehrkräfte besteht eben in der Tat die Gefahr, dass gut ausgebildete und qualifizierte junge Leute in andere Bundesländer abwandern, wo sie gebraucht werden."
Doch gebraucht werden diese Lehrer eben auch in Rheinland-Pfalz. Trotz Sparpolitik.
"Es war von heute auf Morgen, am Abend kam mein Vater zu mir, der ist Elternsprecher und kam von einer Versammlung am Abend zurück und sagte mir, das mein Mathelehrer nicht mehr mein Mathelehrer ist und so habe ich das eben erfahren."
Schüler eines Mainzer Gymnasiums berichten, wie sich für sie die Anweisung des Mainzer Bildungsministeriums ausgewirkt hat, mehrere hundert Verträge von Vertretungslehrern nicht zu verlängern. In den vergangenen Jahren war es in Rheinland-Pfalz üblich, diese Verträge jeweils zum Schuljahresende zu verlängern, um den Lehrern den Gang zum Arbeitsamt zu ersparen. Die Ferien bekamen die Vertretungslehrer - anders als in anderen Bundesländern - bezahlt . Nun erschüttert die neue rheinland-pfälzische Regierung mit ihrer Aktion das Vertrauen, dass Schüler und Vertretungslehrer in das Schulsystem gesetzt haben, kritisiert Bettina Dickes, die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion:
"Viele haben ja in den letzten Jahren einen Vertretungsvertrag nach dem anderen gehabt und leben auch von diesen Verträgen. Und wenn man noch in den Osterferien einen Vertrag unterschreibt und dann am 2. Mai plötzlich in der Schule hört: Ne, tut uns leid, der Vertrag ist gecancelt, ist das natürlich ein Schock und für viele ist das natürlich die Existenz, die dran hängt."
Vera Reiß, sozialdemokratische Staatssekretärin im rheinland-pfälzischen Bildungsministerium begründet die für Schüler, Eltern und Lehrer überraschende Aktion mit einer veränderten Lage in den Schulen:
"Warum tun wir das? Wir haben zurückgehende Schülerzahlen auf der einen Seite, aber auch ein veränderter Lehrerarbeitsmarkt. Es ist davon auszugehen, dass man mehr genügend ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer hat, als das in den vergangenen Jahren der Fall war. Wir haben in den vergangenen Monaten und Jahren auch Kritik gehabt an der Anzahl der Vertretungsverträge, das nehmen wir natürlich ernst und deswegen schauen wir, wie wir in den nächsten Jahren unter veränderten Rahmenbedingungen das System des Einstellungsprozesses vielleicht auch besser steuern können und in diesem Prozess stehen wir."
Und in einem Sparprozess. Das Budget für Vertretungslehrer in Rheinland-Pfalz war in den letzten Jahren auf rund 10 Millionen Euro pro Schuljahr gestiegen. Insgesamt 220 Millionen Euro pro Jahr will die neue rot-grüne Regierung in Rheinland-Pfalz im Haushalt einsparen - auch bei den Lehrergehältern. Zum Ärger der Lehrerverbände in Rheinland-Pfalz. Johannes Müller vom Verband Bildung und Erziehung:
"Das sind also Zustände, die man so nicht tolerieren kann. Es kann also nicht sein, das über Nacht dann der Mathematik- oder Deutschunterricht ausfällt, nur weil der Rotstift des Finanzministers sagt, dass keine Verträge mehr abgeschlossen werden. Das ist eine Sache, die man im Jahr 2011 überhaupt nicht mehr registrieren darf."
Die CDU-Opposition im Landtag vermutet sogar, dass der Topf für Vertretungslehrer bereits in den ersten Monaten des Jahres 2011 ausgeschöpft wurde, um im Landtagswahlkampf Unterrichtsausfall in größerem Ausmaß zu verhindern. Bildungsstaatssekretärin Vera Reiss weißt das zurück. Die Lehrer hätten die Verträge schon im Sommer 2010 bekommen - für das ganze Schuljahr. Mit dem Wahlkampf habe das nichts zu tun gehabt:
"Insofern verstehe ich diesen Vorwurf nun überhaupt gar nicht. Weil es geht ja gerade um Verträge, die über das ganze Schuljahr immer wieder abgeschlossen werden, befristet werden und hier gucken wir es uns an, wie geht es damit weiter, wie sieht es aus mit der Planstellenbesetzung."
Dass viele Vertretungslehrer in Rheinland-Pfalz sich in den letzten Wochen arbeitslos melden mussten, könnte sich aber auch auf die Besetzung der festen Planstellen negativ auswirken. Das befürchtet Klaus-Peter Hammer, der rheinland-pfälzische Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW:
"Ja, durch diese negative Entwicklung in den Vertragsregelungen für Vertretungslehrkräfte besteht eben in der Tat die Gefahr, dass gut ausgebildete und qualifizierte junge Leute in andere Bundesländer abwandern, wo sie gebraucht werden."
Doch gebraucht werden diese Lehrer eben auch in Rheinland-Pfalz. Trotz Sparpolitik.