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Sterne fressen Planeten

Nicht nur auf der Erde, sondern auch am Himmel gibt es Überlebenskämpfe. Astronomen schätzen, dass mehr als 100 Millionen Sterne in unserer Galaxis von Riesenplaneten umkreist werden, die eines Tages von ihren Sternen verschlungen werden.

Ray Viler |
    Das geschieht, weil sich alte Sterne auf das Vielfache ihrer ursprünglichen Größe aufblähen. Sie werden zu Roten Riesensternen, die irgendwann alle Planeten verschlucken, die ihre Bahnen zu nahe um den Stern ziehen.

    Wenn solche Planeten mindestens die Masse des Jupiter haben, haben sie einen tiefreichenden Effekt auf den Stern. Ca. acht Prozent der Roten Riesensterne lassen vermuten, dass sie kürzlich einen oder gar mehrere Planeten vertilgt haben.

    Zunächst wird der Stern heller, weil er die Schwerkraft des Planeten aufgenommen hat. Das heizt den Stern auf. Er stößt Schichten aus schweren Elementen ab. Die sich ausdehnende Materie setzt infrarotes Licht frei.

    Ein kreisender Planet verursacht, dass sich ein Stern schneller dreht. Und schließlich liefert ein soeben verschlungener Planet neuen Vorrat von Lithium, einem leichten Element, das Sterne sehr schnell zerstören.

    Jupiter ist weit genug von der Sonne entfernt, dass sie ihn nicht verschlingen wird, wenn sie sich eines Tages zu einem Roten Riesen aufbläht. Entdeckungen von Planeten bei anderen Sterne zeigen jedoch, dass Planeten von der Größe Jupiters durchaus auch nahe am Stern ihre Bahn ziehen können. Einige sind näher an ihrem Stern als die Erde zur Sonne. Solche Welten sind dem Untergang geweiht.