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Sterne, Pfannkuchen und Schwarze Löcher

Nähert sich ein Stern einem massereichen Schwarzen Loch zu sehr, wird er nicht nur gequetscht, gedehnt und gefressen - er kann auch explodieren. Solche massereichen Schwarzen Löcher hausen in Galaxienzentren - eines auch im Herzen der Milchstraße. Es gibt sie in Größen von wenigen Millionen bis zu einigen Milliarden Sonnenmassen.

Von Damond Benningfield |
    Kommt ein Stern einem Schwarzen Loch von der millionenfachen Sonnenmasse zu nahe, zerstört dessen Schwerkraft ihn. Die dem Schwarzen Loch zugewandte Seite erfährt eine stärkere Anziehung als die abgewandte. Der Stern wird daher in Richtung auf das Schwarze Loch gedehnt und in der Richtung senkrecht dazu gestaucht, sodass er allmählich die Form eines stark in die Länge gezogenen Eis annimmt. Schließlich wird er Stück für Stück zerrissen.

    Neueste Forschungen von Astronomen am Pariser Observatorium lassen vermuten, dass die Sterne in der Phase der Dehnung und Stauchung explodieren können. Der enorm große Druck und die dabei entstehenden hohen Temperaturen können eine gewaltige Nuklearreaktion auslösen, die den Stern vernichtet. Ein Teil der durch die Explosion ausgestreuten Materie würde dem Schwarzen Loch entfliehen können.

    Nach Aussage der Forscher deuten die Computersimulationen darauf hin, dass die Explosion von einem gewaltigen Gammastrahlenausbruch begleitet sein kann - Tage oder sogar Monate, bevor die verbleibende Sternmaterie im Schwarzen Loch verschwindet. Der Gammastrahlenausbruch kann den Wissenschaftlern als Warnsignal dienen, wenn ein Schwarzes Loch im Begriff ist, die Reste eines explodierten Sterns zu vertilgen.