Samstag, 20. April 2024

Archiv

Herbstanfang und drei Planeten
Der Sternenhimmel im September

Die Länge des lichten Tages nimmt im September so stark ab wie in keinem anderen Monat des Jahres. Steht die Sonne in der Mitte Deutschlands am 1. September noch 13,5 Stunden über dem Horizont, sind es zu Monatsende schon fast zwei Stunden weniger.

Von Dirk Lorenzen | 31.08.2022
Der Anblick an den Südosthimmel morgen gegen Mitternacht, am 15. (für den Tag gilt die Mondstellung) gegen 23 Uhr und am Monatsende gegen 22 Uhr.
Der Anblick an den Südosthimmel morgen gegen Mitternacht, am 15. (für den Tag gilt die Mondstellung) gegen 23 Uhr und am Monatsende gegen 22 Uhr. (Stellarium)
Trotz des Herbstbeginns am 23. September dominiert aber noch das Sommerdreieck aus Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler das abendliche Firmament. Ein Stück darunter tief am Südhimmel leuchtet etwas ockerfarben der Planet Saturn im Steinbock. Jupiter in den Fischen, heller als alle Fixsterne, strahlt in grellem Weiß abends unübersehbar im Osten – genau unterhalb der linken Seite des Herbstvierecks Pegasus. Im Laufe der Nacht zieht er hoch über den Himmel.
Gegen Monatsende erreicht Jupiter seine beste Stellung des Jahres und leuchtet so hell wie sonst nie. Der schon fast volle Mond strahlt am Abend des 7. und 8. Septembers in der Nähe Saturns. Am 11. steht er dicht bei Jupiter.
In der Nacht zum 17. September zieht der abnehmende Halbmond oberhalb am rötlichen Mars vorbei. Der klettert noch vor Mitternacht im Stier über den Osthorizont. Die Planetentournee des Mondes bietet immer wieder besonders hübsche Himmelsanblicke.
Zu Beginn der Morgendämmerung prangt im Süden bereits der Himmelsjäger Orion, ein Stück links unterhalb funkelt Sirius im Großen Hund: Der Anblick dieser klassischen Winterfiguren lässt viele frösteln – denn die himmlische Botschaft ist klar: Auch dieser Spätsommer geht irgendwann zu Ende.