Freitag, 19. April 2024

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Sternentstehung in der Milchstraße
Die Geburtenrate von Sternen

In unserer Galaxis – und nicht nur dort – entstehen ständig neue Sterne. Allerdings nicht mehr so viele wie früher. Die Sternentstehungsrate innerhalb der Milchstraße liegt bei ein paar Sternen pro Jahr - Tendenz abnehmend.

Von Hermann-Michael Hahn | 10.02.2019
    Measuring 70 000 light-years across and laying 13 million light-years away, the nearly edge-on spiral galaxy NGC 253 is revealed here in an image from the Wide Field Imager (WFI) on the MPG/ESO 2.2-metre telescope at the La Silla Observatory. The image is based on data obtained through four different filters (R, V, H-alpha and OIII). North is up and East to the left. The field of view is 30 arcminutes.
    Die Galaxie NGC253 im Südhimmelsternbild Sculptor zählt zu den Starburst-Galaxien (ESO)
    Einst hielten die Menschen die Sterne des Himmels für ewig und unveränderlich. Aber natürlich ist längst klar, dass auch sie vergänglich sind und einen Anfang und ein Ende haben. Unsere Sonne beispielsweise ist erst vor gut viereinhalb Milliarden Jahren entstanden, als das Universum als Ganzes bereits mehr als neun Milliarden Jahre alt war.
    Auch Galaxien haben eine Sturm und Drangphase
    Und auch heute entstehen in unserer Galaxis – und nicht nur dort – ständig neue Sterne, wenngleich auch nicht mehr in so großer Zahl wie früher. Derzeit führen die verschiedenen Messungen und Modellrechnungen zu einer Sternentstehungsrate innerhalb der Milchstraße von ein paar Sternen pro Jahr, Tendenz abnehmend. Das war nicht immer so, denn auch Galaxien durchleben am Anfang eine Sturm- und Drangzeit mit zehn- bis hundertfach höherer Sternentstehungsrate.
    Die Antennen-Galaxien, bei denen zwei Sternsysteme miteinander kollidieren, zeigen aufgrund dieser Kollision derzeit eine extreme Sternentstehungsrate.
    Die Antennen-Galaxien, bei denen zwei Sternsysteme miteinander kollidieren, zeigen aufgrund dieser Kollision derzeit eine extreme Sternentstehungsrate. (ESO)
    Die interstellare Materie ist begrenzt
    Und wenn Galaxien sich begegnen und dabei gegenseitig beeinflussen oder sie gar miteinander kollidieren, können vorübergehend auch tausend und mehr Sterne pro Jahr zünden. Dann sprechen die Astronomen von Starburst-Galaxien, und die waren im frühen Universum anscheinend viel häufiger anzutreffen als heutzutage.
    Da der Rohstoff für die Entstehung neuer Sterne, die interstellare Materie, begrenzt ist, geht die Zahl der Sterngeburten auf lange Sicht weiter zurück. Irgendwann in ferner Zukunft werden nirgendwo im Universum mehr neue Sterne aufleuchten. Einige hundert Milliarden Jahre später werden dann auch die letzten Sterne verglüht sein - und dann geht im Universum für immer das Licht aus.