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Sternfamilie im Herkules

Die meisten Sterne reisen in sehr kleinen Gruppen oder allein durchs All. Einige bilden jedoch mit vielen anderen Sternen Sternfamilien - oder Sternhaufen. Kugelsternhaufen haben die ältesten Familienmitglieder - und das gleich viele hunderttausend- oder sogar millionenmal. Einen der hellsten Kugelsternhaufen sehen Sie zur Zeit im Sternbild Herkules.

Von Damond Benningfield |
    Der Sternhaufen heißt M13 - das 13. Objekt, das der französische Astronom Charles Messier im 18. Jahrhundert in seinem Katalog von blassen, verschwommenen Objekten auflistete.

    Wie die anderen Kugelsternhaufen der Milchstraße ist auch M13 alt - mit ca. 13 Milliarden Jahren sogar sehr alt. Er wohnt im Halo der Milchstraße - einer Sphäre, die die Milchstraßenscheibe kugelförmig umhüllt und viele alte Sterne und Sternhaufen beherbergt.

    Da die Sterne von M13 kaum schwere Elemente wie zum Beispiel Sauerstoff und Eisen beinhalten, kann man auf das Alter des Kugelsternhaufens schließen. Diese Elemente werden im Innern von Sternen geschmiedet und erst bei ihrem Tod im All verstreut. M13 hat nur wenige solcher Elemente. Der Sternhaufen muss also entstanden sein, bevor sterbende Sterne die Galaxis mit großen Mengen solcher Elemente versorgt haben.

    Man kennt etwa 150 Kugelsternhaufen der Milchstraße. Obwohl M13 rund 25 000 Lichtjahre von uns entfernt ist, zählt er aus der Sicht der Erde zu den hellsten. Suchen Sie ihn im Sternbild Herkules, der nach Einbruch der Dunkelheit hoch am Südosthimmel steht. Sie erkennen ein Sternmuster, das wie ein schiefes Viereck wirkt - den Eckstein. Bei dunklem Himmel erkennen Sie auf halber Strecke zwischen den beiden rechten Ecksteinsternen einen verschwommenen Lichtfleck.