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Sternschnuppen der Ursiden

Vielleicht halten Sie in den nächsten Nächten einmal bewusst Ausschau nach Sternschnuppen. Die Erde wird die Bahn des Kometen 8P/Tuttle durchqueren. Die Staub- und Gesteinspartikel, die in die Erdatmosphäre prasseln, verglühen dort in hellen Lichtstreifen – in Sternschnuppen.

Von Ken Croswell |
    Der Sternschnuppenstrom, der noch bis zum 25. Dezember zu sehen ist, ist wenig bekannt und wenig erforscht. Die Ursiden haben ihren Radianten im Kleinen Bären, Ursa Minor. Zu diesem Sternbild gehört der Polarstern. Würde man die Meteore zurückverfolgen, würde man auf den Kleinen Bären stoßen. Besonders am Kleinen Bären ist: Man kann ihn immer sehen, weil er ein zirkumpolares Sternbild ist. Sie können die Sternschnuppen also während der ganzen Nacht sehen.
    Die Ursiden sind ein schwächerer Meteorstrom. In einem typischen Jahr gibt es nur wenige Sternschnuppen pro Stunde. Gelegentlich überraschen sie jedoch: Einen Ausbruch von Sternschnuppen beobachtete man im Jahr 1945 in Osteuropa. Ein ähnliches Schauspiel gab es 1986.

    Wahrscheinlich wird dieses Jahr relativ ruhig sein. Das Maximum erreicht der Strom in der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember. Auf zehn bis 20 Objekte können Sie in diesem Maximum zählen. Das war die Durchschnittsquote in den letzten Jahren.

    Auf alle Fälle sollten Sie sich einen Beobachtungsort abseits künstlicher Lichteinflüsse suchen, weil die Sternschnuppen der Ursiden meistens nicht besonders hell sind. Der Halbmond geht heute gegen Mitternacht auf und stört dann mit seinem Licht.