
Mit dem Tode des Bratschisten Peter Schidlof, am 15. August 1987, ging die Ära des Amadeus Quartetts abrupt zu Ende. Fast genau vierzig Jahre lang hatte das legendäre Streichquartett, das in London gegründet wurde, in derselben Besetzung gespielt und schon allein damit Geschichte geschrieben: Norbert Brainin und Siegmund Nissel – Violine, Peter Schidlof – Viola und Martin Lovett – Violoncello.
Glücklicherweise hinterließ das Amadeus Quartett, dessen Klangschönheit homogen und leidenschaftlich zugleich war, eine ganze Reihe von Schallplatteneinspielungen. In einer Aufnahme von 1957 ist hier das Streichquintett F-Dur von Anton Bruckner zu hören, die zweite Viola wird gespielt von Cecil Aronowitsch, der dem Quartett dreißig Jahre lang verbunden war.
Anton Bruckner war als Komponist vor allem für seine umfangreichen und wegweisenden Sinfonien Sinfonien bekannt, er schrieb auch bedeutende Kirchenmusik und war ein bewunderter Organist. Für die Kammermusik hat er sich jedoch kaum interessiert, da brauchte es Impulse von außerhalb. Doch gerade sein viersätziges F-Dur Streichquintett, das zu den Höhepunkten des Genre in der Romantik zählt, wurde zu Lebzeiten sein bekanntestes Werk.
Anton Bruckner
Quintett für 2 Violinen, 2 Violen und Violoncello F-Dur (WAB 112)
Amadeus-Quartett und Cecil Aronowitz, Viola
Aufnahme vom 29.11.1957
Quintett für 2 Violinen, 2 Violen und Violoncello F-Dur (WAB 112)
Amadeus-Quartett und Cecil Aronowitz, Viola
Aufnahme vom 29.11.1957