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Sternuhr

Im Laufe der vergangenen Jahrhunderte hat der Mensch immer bessere Methoden entwickelt, die Zeit zu messen: von der Pendeluhr, über die federgetriebene Taschenuhr, zur Quarzuhr und Atomuhr. Mit jedem Schritt wurde die Zeitmessung präziser.

Von Damond Benningfield |
    Ein Forschungsteam aus Texas und Brasilien hat möglicherweise eine ungewöhnlich genaue Uhr gefunden: einen "toten" Stern, der kurze Lichtpulse aussendet. Diese Pulse sind vergleichbar mit dem Ticken einer Uhr. Sie sind so gleichmäßig, dass sie einander präziser folgen als bei jeder auf der Erde gebauten Uhr.

    Der Stern ist ein Weißer Zwerg - die Sternleiche eines einst sonnenähnlichen Sterns. Nachdem er seine äußeren Schichten abgestoßen hatte, blieb ein dichter, heißer Kern zurück. Er leuchtet nur noch aufgrund seiner hohen Temperatur. Im Laufe der Zeit wird er abkühlen und allmählich nicht mehr zu sehen sein.

    Während dieser Weiße Zwerg abkühlt, wird die Pulsationsperiode ständig größer - aber nicht viel. Das Astronomenteam hat die Pulse seit mehr als 30 Jahren registriert. Erst kürzlich bemerkten sie eine Verlangsamung, die jedoch sehr gering ist: eine Sekunde in ca. 9 Millionen Jahren.

    Selbst wenn wir unsere Uhren nicht nach diesem Stern stellen können, Astronomen können die Periodenänderung zur Bestimmung des Alters unserer Milchstraße nutzen. Die Periodenänderung ist nämlich an die zeitliche Entwicklung des Weißen Zwergs gekoppelt. Man kann also sein Alter bestimmen. Da er zu den ältesten Sternen der Galaxis gehören, ist die Erkenntnis, wie lange es ihn bereits gibt, für die Altersbestimmung der Milchstraße von großer Bedeutung.