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Die Astronauten-Klausel von Stefan Schwarz
Weltraum-Verbot für Fussballer

Im Jahr 1999 nahm der englische Fußballklub AFC Sunderland den schwedischen Spieler Stefan Schwarz unter Vertrag. Der hatte kurz zuvor sein Interesse an einer Reise in den Weltraum bekundet.

Von Dirk Lorenzen |
Schiedsrichter zeigt die gelbe Karte
Kein "Go" des Clubs für die gewünschte Reise des Fussballers in den Weltraum (pa/Sven Simon)
Der Boss des Fußballklubs hielt gar nichts von der Idee, dass sich einer seiner Schlüsselspieler in den Weltraum schießen lassen wollte.
Der AFC Sunderland ging auf Nummer sicher und verbot seinem Spieler im Arbeitsvertrag kurzerhand eine Reise in den Weltraum. Das Ausschließen gefährlicher Aktivitäten ist zwar nicht unüblich, aber ein Weltraum-Verbot gab es vorher nicht.

20 Millionen Dollar für eine Reise ins All

Damals wähnten sich viele am Beginn des Zeitalters des Weltraumtourismus. Manche Firmen nahmen eifrig Buchungen für Reisen ab dem Jahr 2002 entgegen.
Zwei Jahre später flog tatsächlich der erste Tourist ins All. Aber die rund zwanzig Millionen Dollar für eine Reise mit einer Soyuz-Kapsel waren zu damaliger Zeit für die meisten Fußballer unerschwinglich.

Ohne viel Schnörkel, hart aber fair

Stefan Schwarz träumte von den himmlischen Weiten, blieb aber beim Kicken stets sehr erdverbunden: Der Mittelfeldspieler mit dem Spitznamen Spaceman ging ohne viel Schnörkel hart aber fair zur Sache.
Schließlich beendete Stefan Schwarz seine Karriere, ohne dass die Weltraumklausel je zum Zuge gekommen wäre.
Als schwedischer Staatsbürger hätte er sich letztes Jahr bei der ESA für die Astronautenausbildung bewerben können – fit genug war er sicher noch, doch mit fast 53 Jahren schon zu alt für den Wechsel vom Profi-Kicker zum Profi-Astronauten.
BBC-Bericht über das Weltraumverbot für Stefan Schwarz
Die Weltraum-Klausel im Vertrag des Fußballers Stefan Schwarz