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Großer Forscher mit 97 Jahren gestorben
Gil Levin, der Entdecker des Marslebens

Als Mitte der siebziger Jahre die beiden Viking-Sonden auf dem Mars landeten, warteten alle gespannt auf die Experimente zum Leben auf dem roten Planeten. Das Instrument des Ingenieurs Gil Levin lieferte Ergebnisse, die nach den vorher festgelegten Regeln die Existenz von Leben bestätigten.

Von Dirk Lorenzen | 23.02.2022
Die steinige Oberfläche des Planeten Mars
Gil Levin war überzeugt, auf dem Planeten Mars Leben entdeckt zu haben. (JPL/NASA)
Ein Greifarm hatte Marsgestein in einen Behälter mit Nährlösung mit radioaktiv markiertem Kohlenstoff gefüllt. Die Überlegung war, dass Mikroorganismen im Marsboden diese Nahrung aufnehmen und radioaktive Gase ausscheiden müssten. Nach einiger Zeit setzte das Gebräu tatsächlich strahlendes Gas frei.
Doch nicht alle Experten waren überzeugt. Denn ein zweites Experiment der renommierten Universität MIT fand keinen Hinweis auf organische Moleküle im Marsboden.

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Die NASA steckte in der Zwickmühle. Schließlich entschied man sich für ein Nein. Der Elite-Uni traute man mehr als einem kreativen Kopf wie Gil Levin.
Ein Grund für die zum Teil fast feindselige Ablehnung war sicher, dass Gil Levin als Ingenieur nicht zum Wissenschaftsbetrieb gehörte – er war kein Chemiker oder Biologe. Natürlich ist es durchaus möglich, dass sein Experiment tatsächlich nur chemische und nicht biologische Aktivität nachgewiesen hat.
Allerdings stellte sich später heraus, dass das MIT-Experiment, mit dem man gegen Gil Levin argumentiert hatte, sehr unempfindlich ist.
Im vergangenen Jahr ist Gil Levin im Alter von 97 Jahren gestorben. Er war zeitlebens überzeugt, Leben auf dem Mars entdeckt zu haben. Vielleicht geben ihm künftige Missionen recht.