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Weltraummüll bedroht die ISS
Generäle schießen fast die Raumstation ab

Kaum war Matthias Maurer auf der ISS, erlebte er dort Mitte November eine echte Notlage. Die Besatzung musste zweimal in die angedockten Raumschiffe flüchten, weil eine Kollision mit den Trümmern eines russischen Satelliten drohte.

Von Dirk Lorenzen |
Die Internationale Raumstation in der Schwärzes des Alls, am unteren Bildrand der blaue Planet Erde
Sehr groß und sehr verwundbar: Die Internationale Raumstation begegnet immer wieder Stücken des Weltraummülls (NASA)
Im Fall eines schweren Treffers hätte man sofort abkoppeln und sich auf der Erde in Sicherheit bringen können.
Auslöser der Krise war der gezielte Abschuss von Kosmos-1408. Der ausgefallene Satellit, den die Sowjetunion vor fast 40 Jahren gestartet hatte, wurde von einer Rakete zerstört.
Bei dieser Machtdemonstration des Militärs entstanden Hunderttausende Teile Weltraummüll, rund 1.500 sind mindestens etwa zehn Zentimeter groß und lassen sich per Radar verfolgen.
Zwar kreiste der Satellit auf einer etwa 50 Kilometer höheren Bahn als die Raumstation. Aber der Weltraumschrott verteilt sich auch viel weiter darüber und darunter.
Die ganz akute Gefahr durch die Schrottwolke war bald vorbei, doch der Weltraummüll bedroht die ISS nun dauerhaft.

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Das russische Militär reiht sich mit dieser verantwortungslosen Aktion bei den Kollegen aus China, Indien und den USA ein. Diese Länder haben zuvor schon eigene Satelliten  abgeschossen und dabei Unmengen an Weltraummüll produziert.
Leider verstehen manche Generäle offenbar sehr wenig von Raumfahrt. Denn die Schrottteile bedrohen nun alle Satelliten – die des Gegners genauso wie die eigenen.
Folgen noch ein paar mehr dieser wahnsinnigen Aktionen, ist Raumfahrt, wie wir sie kennen, nicht mehr möglich.