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Zentralkomitee der deutschen Katholiken
Stetter-Karp: Keine kirchlichen Laienämter für AfD-Mitglieder

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Stetter-Karp, hat sich dagegen ausgesprochen, dass aktive AfD-Mitglieder Laien-Ämter in der katholischen Kirche wahrnehmen.

    Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkommitees der deutschen Katholiken
    Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkommitees der deutschen Katholiken (picture alliance/dpa/Bernd Weißbrod)
    Sie sagte dem Portal"Kirche und Leben", die AfD sei im Verlauf der Jahre immer weiter nach rechts gerückt. Es sei eindeutig, dass antisemitische, rassistische und menschenverachtende Haltungen und Äußerungen keinen Platz in einer katholischen Organisation hätten. Ein aktives Eintreten für die Partei widerspreche den Grundwerten des Christentums. Stetter-Karp ergänzte, rechtlich entscheidend seien allerdings die jeweiligen Satzungen und Wahlordnungen. Wenn AfD-Mitglieder kandidierten, müsse deshalb geprüft werden, ob eine solche Bewerbung abgelehnt werden könne.
    Zugleich führte Stetter-Karp aus, auch in der katholische Kirche hätten restaurative Positionen zugenommen. Das gelte für das Ausmaß an "plumper Vereinfachung" und für die Zementierung des Althergebrachten. Auch die Verweigerung, sich Fragen der Zeit ernsthaft zu stellen, und die Hetze von rechts seien erkennbar stärker geworden. Zuerst sei dies bei familienpolitischen Fragen der Fall gewesen. Ein zweites Themenfeld für Rechtskatholiken sei "die Abwehr von Demokratie und Gewaltenteilung". In dem Zusammenhang kritisierte sie es als "eklatanten politischen Fehler, dass auch der Vatikan demokratische Kernprinzipien für die Klärung innerkirchlicher Fragen nicht gelten lässt". Damit werte die Kirchenleitung mittelbar Demokratie als solche ab.
    Stetter-Karp steht seit 2021 an der Spitze der katholischen Laienorganisation.
    Diese Nachricht wurde am 16.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.