"Es gibt ja unterschiedliche Ansichten über Stiftungsprofessuren. Manche sagen, das ist etwas Besseres, weil da jemand was einbezahlt, andere sagen, das ist ja nur auf fünf Jahre beschränkt."
Klaus Sailer gehört zu den Stiftungsprofessoren der Hochschule München für Angewandte Wissenschaften. Gleichzeitig ist er der Geschäftsführer des 2002 von dem Unternehmen Falk Strascheg gegründeten unabhängigen Münchner Strascheg Center for Entrepreneurship; ein privat finanziertes Institut, das für alle Fakultäten der Hochschule Aus-, Weiterbildungs- und Forschungsprogramme im Bereich Unternehmensgründung anbietet. Eine Sahnehäubchen für Hochschulpräsident Michael Kortstock.
"Es ist für uns eine finanzielle Entlastung, ganz klar. Wir können damit Lehrkapazitäten aufbauen, ohne das es uns etwas kostet. Das Hilft uns. Wir nehmen es gern."
Rund 600.000 Euro Stifterkapital verwaltet Stiftungsprofessor Klaus Sailer. Der Stifter Falk Strascheg kommt mehrmals im Jahr zu Besuch:
"Er ist nicht nur Geldgeber, sondern er interessiert sich auch für die fachliche Seite. Wenn wir eine Abschlussveranstaltung haben, dann kommt er einfach mal vorbei. Wenn die Leute ein Seminar gemacht haben, dann kommt er auch und sitzt in der Jury. Er interessiert sich sehr für die Dinge, die wir machen. Da ist eine angenehme Sache. Da sieht er, was wir umsetzen für ihn. Natürlich ist es so, dass man sagt, klar, das muss im Sinne des Stifters sein."
Der Haken an der Sache mit den Stiftungsprofessoren ist die Übernahmeklausel. Eine deutsche Stiftungsprofessur darf nur auf fünf Jahre angelegt sein, sagt das Gesetz. Wurden mit dem Stifter keine zusätzlichen Vereinbarungen getroffen, muss die Hochschule den Professor unbefristet übernehmen.
An der Universität Heidelberg bedachte man diese Anschlussfinanzierung zu spät. Die Fakultäten warben die Stiftungsprofessuren selbständig ein. Wie viele der zusätzlichen Professoren sie tatsächlich hat, kann die Universitätsleitung auf Nachfrage nicht sagen. Dass sie sich schwer überhoben hat mit den unbefristeten Übernahmen, ist kein Geheimnis mehr unter den Rektorenkollegen.
Der Präsident der Ludwig-Maximilians-Universität München Bernd Huber ist von Anfang an darauf bedacht, die Anschlussfinanzierung vorab mit dem Stifter zu regeln.
"Die dauerhaft finanzierten sind natürlich interessanter, weil sie einen echten Mehrwert für die Universität haben. Damit kann man dauerhaft einen Forschungsbereich besetzen. Bei den auf fünf Jahren finanzierten ist schon klar, dass man an einer anderen Stelle eine Professur abziehen muss, um dauerhaft eine Anschlussfinanzierung sicher zu stellen."
Die Leitung der noch jungen Hochschule für angewandte Wissenschaften in Ingolstadt lässt sich die Verantwortung für ihre sieben Stiftungsprofessuren nicht aus der Hand nehmen.
Der Präsident Gunter Schweiger sieht das Problem der Anschlussfinanzierung beim Staat:
"Da fehlen uns zu oft die Mittel, diese Perspektive geben zu können, und damit sind wir, wenn diese Professuren ausgeschrieben sind, oft nur zweiter Sieger. Das ist ein Nachteil. Wir wünschen uns deshalb eine Unterstützung staatlicherseits."
Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch sieht hingegen die Stifter in der Pflicht:
"Da müssen wir als Staat Aufklärungsarbeit leisten, dass den Leuten klar wird, es gibt nicht nur die Kunst, sondern auch in der Wissenschaft können wir das einsetzen. Das muss viel mehr nach außen bekannt gemacht werden. Es muss natürlich ein ideeller Mehrwert für die Stifter da sein, dass die Anerkenntnis dessen, was sie machen, größer wird."
Das fordert auch der Stifter Meinhard Knoche. Vier Professoren werden von seinem Wirtschaftsinstitut Ifo an der Ludwig-Maximilians-Universität München finanziert, in Kürze wird die Anzahl verdoppelt mit unbefristeten Verträgen. Generell ist die Tendenz hin zu Stiftungsprofessuren trotz Wirtschaftskrise steigend. Meinhard Knoche:
"Unsere gemeinsam berufenen Professoren, die zugleich Bereichsleiter sind, werden mit Langfristperspektive ans Ifo-Institut geholt. Das ist eine Vereinbarung, die wir zwischen Universität, Staatsregierung, Ifo-Institut getroffen haben, das ist ein Kooperationsvertrag, der bei uns rechtliche Basis ist."
LMU-Präsident Bernd Huber weiß, dass eine Ifo-Berufung, bei der auch ein Professorentitel lockt, sehr begehrt ist. Der Nachwuchs steht gewissermaßen vor der Tür. Auf der anderen Seite schmückt sich die Uni mit kostengünstigen Spitzenwissenschaftlern. Ein Balanceakt bei dem bei aller Kritik vor allem die Studierenden profitieren.
Klaus Sailer gehört zu den Stiftungsprofessoren der Hochschule München für Angewandte Wissenschaften. Gleichzeitig ist er der Geschäftsführer des 2002 von dem Unternehmen Falk Strascheg gegründeten unabhängigen Münchner Strascheg Center for Entrepreneurship; ein privat finanziertes Institut, das für alle Fakultäten der Hochschule Aus-, Weiterbildungs- und Forschungsprogramme im Bereich Unternehmensgründung anbietet. Eine Sahnehäubchen für Hochschulpräsident Michael Kortstock.
"Es ist für uns eine finanzielle Entlastung, ganz klar. Wir können damit Lehrkapazitäten aufbauen, ohne das es uns etwas kostet. Das Hilft uns. Wir nehmen es gern."
Rund 600.000 Euro Stifterkapital verwaltet Stiftungsprofessor Klaus Sailer. Der Stifter Falk Strascheg kommt mehrmals im Jahr zu Besuch:
"Er ist nicht nur Geldgeber, sondern er interessiert sich auch für die fachliche Seite. Wenn wir eine Abschlussveranstaltung haben, dann kommt er einfach mal vorbei. Wenn die Leute ein Seminar gemacht haben, dann kommt er auch und sitzt in der Jury. Er interessiert sich sehr für die Dinge, die wir machen. Da ist eine angenehme Sache. Da sieht er, was wir umsetzen für ihn. Natürlich ist es so, dass man sagt, klar, das muss im Sinne des Stifters sein."
Der Haken an der Sache mit den Stiftungsprofessoren ist die Übernahmeklausel. Eine deutsche Stiftungsprofessur darf nur auf fünf Jahre angelegt sein, sagt das Gesetz. Wurden mit dem Stifter keine zusätzlichen Vereinbarungen getroffen, muss die Hochschule den Professor unbefristet übernehmen.
An der Universität Heidelberg bedachte man diese Anschlussfinanzierung zu spät. Die Fakultäten warben die Stiftungsprofessuren selbständig ein. Wie viele der zusätzlichen Professoren sie tatsächlich hat, kann die Universitätsleitung auf Nachfrage nicht sagen. Dass sie sich schwer überhoben hat mit den unbefristeten Übernahmen, ist kein Geheimnis mehr unter den Rektorenkollegen.
Der Präsident der Ludwig-Maximilians-Universität München Bernd Huber ist von Anfang an darauf bedacht, die Anschlussfinanzierung vorab mit dem Stifter zu regeln.
"Die dauerhaft finanzierten sind natürlich interessanter, weil sie einen echten Mehrwert für die Universität haben. Damit kann man dauerhaft einen Forschungsbereich besetzen. Bei den auf fünf Jahren finanzierten ist schon klar, dass man an einer anderen Stelle eine Professur abziehen muss, um dauerhaft eine Anschlussfinanzierung sicher zu stellen."
Die Leitung der noch jungen Hochschule für angewandte Wissenschaften in Ingolstadt lässt sich die Verantwortung für ihre sieben Stiftungsprofessuren nicht aus der Hand nehmen.
Der Präsident Gunter Schweiger sieht das Problem der Anschlussfinanzierung beim Staat:
"Da fehlen uns zu oft die Mittel, diese Perspektive geben zu können, und damit sind wir, wenn diese Professuren ausgeschrieben sind, oft nur zweiter Sieger. Das ist ein Nachteil. Wir wünschen uns deshalb eine Unterstützung staatlicherseits."
Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch sieht hingegen die Stifter in der Pflicht:
"Da müssen wir als Staat Aufklärungsarbeit leisten, dass den Leuten klar wird, es gibt nicht nur die Kunst, sondern auch in der Wissenschaft können wir das einsetzen. Das muss viel mehr nach außen bekannt gemacht werden. Es muss natürlich ein ideeller Mehrwert für die Stifter da sein, dass die Anerkenntnis dessen, was sie machen, größer wird."
Das fordert auch der Stifter Meinhard Knoche. Vier Professoren werden von seinem Wirtschaftsinstitut Ifo an der Ludwig-Maximilians-Universität München finanziert, in Kürze wird die Anzahl verdoppelt mit unbefristeten Verträgen. Generell ist die Tendenz hin zu Stiftungsprofessuren trotz Wirtschaftskrise steigend. Meinhard Knoche:
"Unsere gemeinsam berufenen Professoren, die zugleich Bereichsleiter sind, werden mit Langfristperspektive ans Ifo-Institut geholt. Das ist eine Vereinbarung, die wir zwischen Universität, Staatsregierung, Ifo-Institut getroffen haben, das ist ein Kooperationsvertrag, der bei uns rechtliche Basis ist."
LMU-Präsident Bernd Huber weiß, dass eine Ifo-Berufung, bei der auch ein Professorentitel lockt, sehr begehrt ist. Der Nachwuchs steht gewissermaßen vor der Tür. Auf der anderen Seite schmückt sich die Uni mit kostengünstigen Spitzenwissenschaftlern. Ein Balanceakt bei dem bei aller Kritik vor allem die Studierenden profitieren.