Der Trend der Dienste zeigt, dass noch bevor UMTS auf dem Markt erschienen ist, der Datenverkehr rapide steigt. Die Geräte dafür sind zwar vom Kleinbus-großen Prototyp auf etwa das Format von herkömmlichen Handys geschrumpft, doch noch immer stehen verkaufsreife Geräte aus: "Was bislang in einem Kleinbus untergebracht war, passt inzwischen in ein Mobiltelefon hinein. Dabei werden die Endgeräte über zwei verschiedene Betriebsmodi verfügen: Je nach erforderter Leistung wechselt das Telefon automatisch entweder in das UMTS- oder in ein GSM-Netz hinein", erläutert Peter Grüntal von Siemens. Doch so viel Automatik kostet Energie, denn schliesslich muss die intelligente Netzsteuerung ständig den Standort und die günstigste Verbindungsvariante wählen. So spekulieren Experten, ein Handy heutiger Grösse würde im gleichzeitigen GSM- und UMTS-Modus gerade mal für eine halbe Stunde Strom liefern. Dieser Aspekt der neuen Technologie gehört indes nicht zu den Lieblingsthemen der Hersteller. Sie verweisen dagegen auf die Entwicklung neuer Energiequellen für die stomhungrigen Geräte, darunter beispielsweise Wasserstoff-Brennstoffzellen im Miniaturformat. Das Handy würde dann mit einer Wasserstoff-Kartusche quasi wie ein Gasfeuerzeug aufgeladen.
UMTS-Handys werden also noch eine Weile brauchen, bis sie wieder so klein sind wie heutige GSM-Telefone. Auch am Mehrwert des neuen Netzes werkeln die Entwickler noch, denn ob Ortungsfunktion oder der Bezug von Multimedia-Kinowerbung die Kunden zum Wechsel auf das teuere UMTS-Netz bewegen werden, darf angezweifelt werden.