"Unsere Konvention hat nicht zum Ziel, die Wüsten zu bekämpfen. Unsere Konvention hat zum Ziel, die Verwüstung der neuen Gebiete zu vermeiden."
Das sagt António Pires, Chefberater des UNCCD-Geschäftsführers. Seine Organisation hat das Jahr der Desertifikationsbekämpfung dazu genutzt, die Öffentlichkeit über das Problem zu informieren: Abholzung, Überweidung, falsche Bewässerung. Trockengebiete veröden, weil die Menschen sie zu stark nutzen und der Boden seine Leistungsfähigkeit verliert. Nicht nur in den beiden am stärksten betroffenen Regionen, im Sahel-Gürtel südlich der Sahara und in Mexiko, ist Desertifikation ein Problem: Weltweit wachsen die Wüsten, selbst in Australien und den Vereinigten Staaten.
Doch in den industrialisierten Ländern gibt es Experten und genügend Geld, um die Probleme zu bekämpfen. In den ländlichen Regionen armer Länder, wo die Menschen nur von Ackerbau und Viehzucht leben, ist das anders, sagt Janos Bogardi, Leiter des Instituts für Umwelt und menschliche Sicherheit der UNO-Universität in Bonn.
"Diese Leute, die in diesen Randgebieten leben, die sind natürlich in ihrem ursprünglichen Kenntnisstand nicht vorbereitet, mit diesen neuen Herausforderung zu leben. Eine der Lösungen, die die wählen leider immer häufiger, ist wegzugehen."
Diesen Menschen fehlt nach der Verwüstung die wirtschaftliche Lebensgrundlage. Den größten Forschungsbedarf sehen Pires wie Bogardi deshalb darin, ihnen eine Einnahmequelle zu bieten, die nachhaltig die Ressourcen schont. Dazu könnten erneuerbare Energien oder genügsame Energiepflanzen wie die Purgiernuss einen Beitrag leisten. Sie gedeiht selbst auf Böden, die für andere Pflanzen zu trocken oder salzig sind. Janos Bogardi erklärt, was damit gemeint ist:
"Eine Einbindung dieser Landstriche und der dort lebenden Bevölkerung in einen Weltenergie-Beitrag, was natürlich nicht nur denen Einkommen sichern könnte, sondern auch dazu beitragen könnte, dass man die fossile Energieverbrauch vielleicht zurückfahren könnte. Und manchmal hört sich als Zukunftsvision an, aber die Anzahl der Menschen, die es berührt, ist so groß, dass wir hier über Jahrzehnte hinweg denken müssen und auch potenzielle Lösungen zumindest in ihrer Durchführbarkeit prüfen müssen, anstelle die vorweg als illusorisch abzutun."
Desertifikation sprenge zudem die Grenzen der wissenschaftlichen Disziplinen, sagt Bogardi.
"Wenn ich hier über Wissenschaft rede, dann meine ich nicht nur Klimatologie oder Pedologie, Bodenkunde, sonder auch sehr viel Sozialwissenschaft, Politikwissenschaft und die Verbindung dieser eigentlich in der akademischen Welt miteinander wenig verbundenen Gebieten."
Über den Tellerrand der Fachgebiete hinweg müssten Wissenschaftler zusammenarbeiten.
"Wir haben eigentlich kein direktes Beispiel, wie man diese ganzheitliche Ansätze umsetzen kann in eine funktionierende Volkswirtschaft. Das sind also gewaltige wissenschaftliche und entwicklungspolitische und entwicklungstheoretische Fragestellungen."
In Deutschland besteht bereits seit 1998 ein interdisziplinärer Zusammenschluss von Wissenschaftlern, die zum Thema Wüstenbildung forschen. Im Desert-Net haben sich 26 Institute und wissenschaftliche Einrichtungen zu einem Kompetenznetz zusammengeschlossen. Als großen Erfolg betrachtet António Pires vom Bonner UNCCD-Sekretariat, dass Desert Net 2006 auf weitere europäische Länder ausgeweitet wurde. Auch mit Einrichtungen in betroffenen Ländern wie Südafrika, Niger und Namibia bestehen einzelne Partnerschaften.
António Pires, der selbst von den Kapverdischen Inseln vor der afrikanischen Westküste stammt, sieht auch diese Länder in der Pflicht:
"Besonders wir Betroffenen, wir müssen unsere Hausaufgaben in Zukunft besser machen. Wir können nicht immer für die anderen warten. Die anderen sollen helfen, aber es sind unsere Projekte, unsere Aktivitäten."
Das sagt António Pires, Chefberater des UNCCD-Geschäftsführers. Seine Organisation hat das Jahr der Desertifikationsbekämpfung dazu genutzt, die Öffentlichkeit über das Problem zu informieren: Abholzung, Überweidung, falsche Bewässerung. Trockengebiete veröden, weil die Menschen sie zu stark nutzen und der Boden seine Leistungsfähigkeit verliert. Nicht nur in den beiden am stärksten betroffenen Regionen, im Sahel-Gürtel südlich der Sahara und in Mexiko, ist Desertifikation ein Problem: Weltweit wachsen die Wüsten, selbst in Australien und den Vereinigten Staaten.
Doch in den industrialisierten Ländern gibt es Experten und genügend Geld, um die Probleme zu bekämpfen. In den ländlichen Regionen armer Länder, wo die Menschen nur von Ackerbau und Viehzucht leben, ist das anders, sagt Janos Bogardi, Leiter des Instituts für Umwelt und menschliche Sicherheit der UNO-Universität in Bonn.
"Diese Leute, die in diesen Randgebieten leben, die sind natürlich in ihrem ursprünglichen Kenntnisstand nicht vorbereitet, mit diesen neuen Herausforderung zu leben. Eine der Lösungen, die die wählen leider immer häufiger, ist wegzugehen."
Diesen Menschen fehlt nach der Verwüstung die wirtschaftliche Lebensgrundlage. Den größten Forschungsbedarf sehen Pires wie Bogardi deshalb darin, ihnen eine Einnahmequelle zu bieten, die nachhaltig die Ressourcen schont. Dazu könnten erneuerbare Energien oder genügsame Energiepflanzen wie die Purgiernuss einen Beitrag leisten. Sie gedeiht selbst auf Böden, die für andere Pflanzen zu trocken oder salzig sind. Janos Bogardi erklärt, was damit gemeint ist:
"Eine Einbindung dieser Landstriche und der dort lebenden Bevölkerung in einen Weltenergie-Beitrag, was natürlich nicht nur denen Einkommen sichern könnte, sondern auch dazu beitragen könnte, dass man die fossile Energieverbrauch vielleicht zurückfahren könnte. Und manchmal hört sich als Zukunftsvision an, aber die Anzahl der Menschen, die es berührt, ist so groß, dass wir hier über Jahrzehnte hinweg denken müssen und auch potenzielle Lösungen zumindest in ihrer Durchführbarkeit prüfen müssen, anstelle die vorweg als illusorisch abzutun."
Desertifikation sprenge zudem die Grenzen der wissenschaftlichen Disziplinen, sagt Bogardi.
"Wenn ich hier über Wissenschaft rede, dann meine ich nicht nur Klimatologie oder Pedologie, Bodenkunde, sonder auch sehr viel Sozialwissenschaft, Politikwissenschaft und die Verbindung dieser eigentlich in der akademischen Welt miteinander wenig verbundenen Gebieten."
Über den Tellerrand der Fachgebiete hinweg müssten Wissenschaftler zusammenarbeiten.
"Wir haben eigentlich kein direktes Beispiel, wie man diese ganzheitliche Ansätze umsetzen kann in eine funktionierende Volkswirtschaft. Das sind also gewaltige wissenschaftliche und entwicklungspolitische und entwicklungstheoretische Fragestellungen."
In Deutschland besteht bereits seit 1998 ein interdisziplinärer Zusammenschluss von Wissenschaftlern, die zum Thema Wüstenbildung forschen. Im Desert-Net haben sich 26 Institute und wissenschaftliche Einrichtungen zu einem Kompetenznetz zusammengeschlossen. Als großen Erfolg betrachtet António Pires vom Bonner UNCCD-Sekretariat, dass Desert Net 2006 auf weitere europäische Länder ausgeweitet wurde. Auch mit Einrichtungen in betroffenen Ländern wie Südafrika, Niger und Namibia bestehen einzelne Partnerschaften.
António Pires, der selbst von den Kapverdischen Inseln vor der afrikanischen Westküste stammt, sieht auch diese Länder in der Pflicht:
"Besonders wir Betroffenen, wir müssen unsere Hausaufgaben in Zukunft besser machen. Wir können nicht immer für die anderen warten. Die anderen sollen helfen, aber es sind unsere Projekte, unsere Aktivitäten."