Dresden
Strafbefehl wegen gefälschter NS-Dokumente

In Sachsen soll ein Mann dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr gefälschte Dokumente aus der NS-Zeit verkauft haben. Die Staatsanwaltschaft Dresden hat gegen ihn jetzt einen Strafbefehl beantragt.

    Das Militärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden.
    Das Militärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden. (picture alliance / ZB)
    Dem 53-Jährigen werden Betrug und Urkundenfälschung vorgeworfen. Er soll dem Museum vorgegaukelt haben, dass es sich um echte Dokumente aus der NS-Zeit handle. Dabei geht es offenbar auch um Schriftstücke von bekannten Menschen oder Institutionen des NS-Regimes, wie vermeintliche Schreiben des Oberbefehlshabers der Luftwaffe und NS-Kriegsverbrechers Hermann Göring sowie des Generalarztes des Heeres, Ferdinand Sauerbruch.

    Gefälschte Dokumente im Wert von fast 15.000 Euro

    Der Beschuldigte soll gefälschte Dokumente für insgesamt knapp 15.000 Euro an das Museum verkauft haben. Den Ermittlungen zufolge hatte er die Schriften selbst verfasst oder mithilfe einer weiteren Person. Der Mann bestreitet das. Laut Staatsanwaltschaft behauptet er, die Dokumente in gutem Glauben von einem inzwischen verstorbenen Menschen erworben zu haben.
    Der Betrugsfall sorgte bereits vor einigen Jahren für Aufsehen. Der Beschuldigte soll dem Museum in den Jahren 2015 und 2016 auch mehrere gefälschte Schriftstücke von Beteiligten des Hitler-Attentats und des damit einhergehenden Umsturzversuchs vom 20. Juli 1944 verkauft haben. Darunter waren angebliche Schreiben des später hingerichteten Hitler-Attentäters Graf Schenk von Stauffenberg.
    Diese Nachricht wurde am 20.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.