Und immer grüßt die Gesundheitskarte. Die Idee, Krankenschein und persönliche Krankengeschichte auf dem Chip einer Krankenkassenkarte zu speichern ist wesentlich älter als der Kongress, mit der jährlich wiederholten Ankündigung, im nächsten Jahr sei die Karte endlich verfügbar. Irgendwann verlieh man auf der Omnicard dem Dauerbrenner Krankenkassenkarte einen netter klingenden Namen: Gesundheitskarte. Auch der elektronische Personalausweis wurde hier vor zwei Jahren umbenannt: "Neuer Personalausweis" klinge freundlicher, war die Begründung.
Trotz aller, vor allem in Deutschland geübten Kritik entwickelte sich der Neue Personalausweis rasant zum momentan von 90 Ländern übernommenen Erfolgsmodell sicherer – und - kostenloser Identifikation. Wer mehr will, als im Web einzukaufen und unternehmerisch tätig wird, benötigt allerdings qualifizierte Zertifikate, deren derzeitige Mietkosten im Bundesinnenministerium inzwischen als Bremse erkannt werden:
"Das ist eine Gebühr von 102 Euro, die man entrichten muss, um im positiven Falle auch die Berechtigung zu erhalten. Was mit gewissen Unkosten verbunden ist für einen Diensteanbieter im Netz, ist der Betrieb eines eiD- Service. Das ist eine Dienstleistung, die am Markt angeboten wird, ebenso wie der Bezug der kryptografischen Zertifikate, die man für diesen Prozess braucht. Und da werden jährlich Kosten von 5000 bis 8000 Euro auf einen zukommen, und das ist in der Tat – für größere wahrscheinlich nicht so viel – aber für kleine und mittelständische Unternehmen ist das ein ganzer Batzen Geld. Und da möchte ich persönlich ran, dass das zukünftig günstiger wird, dass Zertifikate für eine Gruppe oder für eine Innung ausgestellt werden, so dass man hier als Gruppe mit gleichgelagerten Profilen im Netz diese Zertifikats- Infrastruktur kostengünstiger nutzen kann."
Andreas Reisen, im Bundesinnenministerium verantwortlich für die Infrastruktur des Neuen Personalausweises, setzt auf die damit kombinierten Sicherheitszertifikate, die einen Identitätsraub unmöglich machen würden. Diese Sicherheit würde nicht nur dem Onlinehandel zum Durchbruch verhelfen, sondern ermögliche auch eine umfangreichere Nutzung virtueller kommunaler Dienstleistungen:
"Wir haben heute schon dreieinhalb bis vier Millionen Bürgerinnen und Bürger mit eingeschalteter eID-Funktion im Netz, die einen Personalausweis besitzen, der die Online-Ausweis-Funktion unterstützt. Von daher ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die entsprechende Reaktion in der Wirtschaft einher zieht."
Für normal denkende Bürger wäre damit auch das Thema Gesundheitskarte erledigt, zu der – das wurde hier verkündet – sich nun noch eine zweite Gesundheitskarte, speziell für Zahnbehandlungen, gesellen soll. Wer sich jetzt wundert, sollte wissen, dass die Omnicard ein Kongress der Kartenindustrie und der Zertifizierungsunternehmen ist, mit nicht geringem Einfluss auf die Politik. Warum der sicherste Ausweis der Welt nicht auch die Funktion der Gesundheitskarte übernehmen soll, begründet Dr. Matthias von Schwanenflügel, Ministerialrat im Bundesministerium für Gesundheit so:
"Also ich glaube, dafür ist eher die elektronische Gesundheitskarte geeignet. Man sollte nicht alle Daten auf einem Medium haben, sondern das sollte schon getrennt sein."
Ein Blick nach Spanien zeigt, dass die elektronische Krankenversicherungs- Karte sich dort einer hohen Akzeptanz erfreut. Der zugunsten einer unkomplizierten Funktion etwas eingeschränkte Datenschutz spanischer Karten sei aber in Deutschland nicht akzeptabel. Deswegen sollen deutsche Karten nur innerhalb Deutschlands funktionieren. Für den Fall, dass während der zu erwartenden schwierigen innereuropäischen Datenschutzverhandlungen erkrankte Deutsche mit technisch inkompatiblen Gesundheitskarten in ausländischen Arztpraxen erscheinen, fand man eine verblüffende, doch weltweit kompatible Zwischenlösung:
"Also zumindest wurde daran gedacht, auf der Rückseite der elektronischen Gesundheitskarte diesen europäischen Ausweis abzudrucken."
Eine während der Omnicard vorgestellte Studie des Vereins "Sichere Identität Berlin-Brandenburg" warnt unter anderem vor der Freigabe anderer Biodaten. Dazu gehören auch Fotos. Dort sollte man das sogenannte Tagging deaktivieren, sowie Ortsangaben, mit denen sich Bewegungsprofile erstellen ließen. Selbst bei als relativ sicher propagierten Zukunftstechnologien lauerten neue Gefahren, sagt der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Arno Fiedler zum Thema Smart- Metering:
"Ich glaube schon, dass wir da ein sehr sicheres System aufbauen. Wer aber da der Identitäts-Provider ist, wer jetzt sagt, 'dieser Zähler gehört einer Frau Mustermann', das löst sich ja weitgehend auf. Wir haben bis heute einen festen Zähler im Haus mit einer festen Nummer und einmal im Jahr liest man selber ab – und alle paar Jahre kommt mal jemand vorbei. Das löst sich ja entsprechend auf. Ich habe ja künftig auch einen Smart Devise hängen, was die Verbrauchszahlen meines Haushalts übermittelt. Aber wer managed da meine Identität? Wer sagt, das ist mein Haushalt? Wie ist die Infrastruktur? Wem kann ich dort widersprechen? Das geht ja weit über die gebundenen Vertragsverhältnisse, die wir früher mit den Netzprovidern hatten hinaus. "
Trotz aller, vor allem in Deutschland geübten Kritik entwickelte sich der Neue Personalausweis rasant zum momentan von 90 Ländern übernommenen Erfolgsmodell sicherer – und - kostenloser Identifikation. Wer mehr will, als im Web einzukaufen und unternehmerisch tätig wird, benötigt allerdings qualifizierte Zertifikate, deren derzeitige Mietkosten im Bundesinnenministerium inzwischen als Bremse erkannt werden:
"Das ist eine Gebühr von 102 Euro, die man entrichten muss, um im positiven Falle auch die Berechtigung zu erhalten. Was mit gewissen Unkosten verbunden ist für einen Diensteanbieter im Netz, ist der Betrieb eines eiD- Service. Das ist eine Dienstleistung, die am Markt angeboten wird, ebenso wie der Bezug der kryptografischen Zertifikate, die man für diesen Prozess braucht. Und da werden jährlich Kosten von 5000 bis 8000 Euro auf einen zukommen, und das ist in der Tat – für größere wahrscheinlich nicht so viel – aber für kleine und mittelständische Unternehmen ist das ein ganzer Batzen Geld. Und da möchte ich persönlich ran, dass das zukünftig günstiger wird, dass Zertifikate für eine Gruppe oder für eine Innung ausgestellt werden, so dass man hier als Gruppe mit gleichgelagerten Profilen im Netz diese Zertifikats- Infrastruktur kostengünstiger nutzen kann."
Andreas Reisen, im Bundesinnenministerium verantwortlich für die Infrastruktur des Neuen Personalausweises, setzt auf die damit kombinierten Sicherheitszertifikate, die einen Identitätsraub unmöglich machen würden. Diese Sicherheit würde nicht nur dem Onlinehandel zum Durchbruch verhelfen, sondern ermögliche auch eine umfangreichere Nutzung virtueller kommunaler Dienstleistungen:
"Wir haben heute schon dreieinhalb bis vier Millionen Bürgerinnen und Bürger mit eingeschalteter eID-Funktion im Netz, die einen Personalausweis besitzen, der die Online-Ausweis-Funktion unterstützt. Von daher ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die entsprechende Reaktion in der Wirtschaft einher zieht."
Für normal denkende Bürger wäre damit auch das Thema Gesundheitskarte erledigt, zu der – das wurde hier verkündet – sich nun noch eine zweite Gesundheitskarte, speziell für Zahnbehandlungen, gesellen soll. Wer sich jetzt wundert, sollte wissen, dass die Omnicard ein Kongress der Kartenindustrie und der Zertifizierungsunternehmen ist, mit nicht geringem Einfluss auf die Politik. Warum der sicherste Ausweis der Welt nicht auch die Funktion der Gesundheitskarte übernehmen soll, begründet Dr. Matthias von Schwanenflügel, Ministerialrat im Bundesministerium für Gesundheit so:
"Also ich glaube, dafür ist eher die elektronische Gesundheitskarte geeignet. Man sollte nicht alle Daten auf einem Medium haben, sondern das sollte schon getrennt sein."
Ein Blick nach Spanien zeigt, dass die elektronische Krankenversicherungs- Karte sich dort einer hohen Akzeptanz erfreut. Der zugunsten einer unkomplizierten Funktion etwas eingeschränkte Datenschutz spanischer Karten sei aber in Deutschland nicht akzeptabel. Deswegen sollen deutsche Karten nur innerhalb Deutschlands funktionieren. Für den Fall, dass während der zu erwartenden schwierigen innereuropäischen Datenschutzverhandlungen erkrankte Deutsche mit technisch inkompatiblen Gesundheitskarten in ausländischen Arztpraxen erscheinen, fand man eine verblüffende, doch weltweit kompatible Zwischenlösung:
"Also zumindest wurde daran gedacht, auf der Rückseite der elektronischen Gesundheitskarte diesen europäischen Ausweis abzudrucken."
Eine während der Omnicard vorgestellte Studie des Vereins "Sichere Identität Berlin-Brandenburg" warnt unter anderem vor der Freigabe anderer Biodaten. Dazu gehören auch Fotos. Dort sollte man das sogenannte Tagging deaktivieren, sowie Ortsangaben, mit denen sich Bewegungsprofile erstellen ließen. Selbst bei als relativ sicher propagierten Zukunftstechnologien lauerten neue Gefahren, sagt der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Arno Fiedler zum Thema Smart- Metering:
"Ich glaube schon, dass wir da ein sehr sicheres System aufbauen. Wer aber da der Identitäts-Provider ist, wer jetzt sagt, 'dieser Zähler gehört einer Frau Mustermann', das löst sich ja weitgehend auf. Wir haben bis heute einen festen Zähler im Haus mit einer festen Nummer und einmal im Jahr liest man selber ab – und alle paar Jahre kommt mal jemand vorbei. Das löst sich ja entsprechend auf. Ich habe ja künftig auch einen Smart Devise hängen, was die Verbrauchszahlen meines Haushalts übermittelt. Aber wer managed da meine Identität? Wer sagt, das ist mein Haushalt? Wie ist die Infrastruktur? Wem kann ich dort widersprechen? Das geht ja weit über die gebundenen Vertragsverhältnisse, die wir früher mit den Netzprovidern hatten hinaus. "