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Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn
Streik im Güterverkehr hat begonnen

Mit der Arbeitsniederlegung im Güterverkehr der Deutschen Bahn hat der sechstägige Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer, GDL, begonnen.

    Ein Güterzug mit zahlreichen Fracht-Containern.
    Im Güterverkehr der Deutschen Bahn beginnt der sechstägige Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer. (picture alliance / Johannes Gloeckner | Johannes Gloeckner)
    Der Personenverkehr wird dem Aufruf zufolge dann ab morgen früh, 2 Uhr, bestreikt. Der Arbeitskampf soll bis Montagabend, 18 Uhr, andauern. Die Bahn geht allerdings davon aus, dass sich der Zugverkehr erst in der Nacht zum Dienstag normalisieren wird. In der laufenden Tarifrunde ist der aktuelle Streik bereits der vierte. Die GDL verlangt, die Arbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich zu verkürzen. Die Deutsche Bahn bietet ein Wahlmodell zur Reduzierung der Arbeitszeit um eine Stunde ab 2026.
    CDU-Chef Merz sprach von einem "Streik-Exzess" und stellte Gesetzesänderungen zur Debatte. Das unverhältnismäßige Vorgehen der GDL zeige, dass das System der Sozialpartnerschaft mit der Tarifautonomie nur dann funktioniere, wenn sich alle Beteiligten mäßigten, sagte er der "Rheinischen Post". Bundeskanzler Scholz dagegen wies Überlegungen einer Gesetzesänderung zurück. Das Recht, Arbeitskämpfe zu führen, gehöre zu den Freiheiten, die im Grundgesetz so fest geregelt seien, dass sie nicht einfach abgeschafft werden könnten.
    Diese Nachricht wurde am 23.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.