"Da drüben, die Schülerinnen und Schüler vom Kant-Gymnasium, ihr seid herzlich eingeladen. Schließt euch doch der Demonstration an. Wir demonstrieren hier für ein besseres Bildungssystem und das betrifft auch euch!"
Kurz nach elf hat in Leipzig bei sonnigem Wetter die zentrale Demonstration des Bildungsstreiks begonnen. Mehrere Hundert Demonstranten zogen lautstark in die Innenstadt, die meisten waren allerdings Schüler. Von den über 30.000 Leipziger Studenten sind nur wenige gekommen. Obwohl die Demonstration direkt vor der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur begonnen hat. Johanna Völker, Studentin und Mitorganisatorin des Leipziger Bildungsstreiks.
"Man muss auch sagen, dass an der Uni Leipzig zumindest der Protest ja schon ein bisschen länger dauert und dass der inzwischen andere Formen genommen hat. Ich finde auch gar nicht, dass es zu wenig Studierende sind, dafür gehen bundesweit in ganz vielen anderen Städten die Studierenden auf die Straße."
Die vielen individuellen Proteste an der Uni Leipzig könnten aber auch der Grund sein, dass sich eine gewisse Demonstrationsmüdigkeit breit macht.
Vor rund acht Wochen hatten ein paar Studenten einige Räume des Neubaus der Universität Leipzig besetzt. Sie wollten so gegen die ihrer Meinung nach mangelhafte Umsetzung des Bologna-Prozesses an der Universität Leipzig protestieren. Ohne inhaltlich konkrete Ziele blieb die Besetzung jedoch ergebnislos. Daher haben die Protestierenden am vergangenen Freitag, kurz vor Beginn des Bildungsstreiks, die Besetzung der Uni-Räume wieder aufgegeben. Zum Abschied provozierten mit einer Türblockade den Ausfall mehrerer Veranstaltungen, sogar von Examensklausuren. Dementsprechend negativ reagierten viele Studenten auf diese Protestaktion.
Wegen der Erfolglosigkeit finden viele Studenten die Protesbesetzung im Nachhinein lächerlich, unnütz und überflüssig.
Mariann Dietrich studiert Kulturwissenschaft. Auch sie sieht die ergebnislose Protestaktion als Problem.
"Wahrscheinlich ist es jetzt ein bisschen ausgeschöpft, dadurch, dass es jetzt so lange ging mit der Besetzung. Also warum sollten jetzt die Leute kommen, wenn schon bei der Besetzung so wenig Leute teilgenommen haben. Es ist wahrscheinlich auch einfach ’ne schlechte Mobilisierung. Also ich kenn noch viele, die gar nicht richtig mitbekommen haben von den Protesten. Wahrscheinlich hätte man da einfach ein bisschen mehr machen müssen, mit Info und, ja, Kommunikation."
Ob nun mangelnde Kommunikation oder kein Interesse. Wenn Studenten nicht wählen oder demonstrieren gehen, ist das ein schlechtes Zeichen. 20 Jahre nach den Montagsdemonstrationen in Leipzig.
Kurz nach elf hat in Leipzig bei sonnigem Wetter die zentrale Demonstration des Bildungsstreiks begonnen. Mehrere Hundert Demonstranten zogen lautstark in die Innenstadt, die meisten waren allerdings Schüler. Von den über 30.000 Leipziger Studenten sind nur wenige gekommen. Obwohl die Demonstration direkt vor der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur begonnen hat. Johanna Völker, Studentin und Mitorganisatorin des Leipziger Bildungsstreiks.
"Man muss auch sagen, dass an der Uni Leipzig zumindest der Protest ja schon ein bisschen länger dauert und dass der inzwischen andere Formen genommen hat. Ich finde auch gar nicht, dass es zu wenig Studierende sind, dafür gehen bundesweit in ganz vielen anderen Städten die Studierenden auf die Straße."
Die vielen individuellen Proteste an der Uni Leipzig könnten aber auch der Grund sein, dass sich eine gewisse Demonstrationsmüdigkeit breit macht.
Vor rund acht Wochen hatten ein paar Studenten einige Räume des Neubaus der Universität Leipzig besetzt. Sie wollten so gegen die ihrer Meinung nach mangelhafte Umsetzung des Bologna-Prozesses an der Universität Leipzig protestieren. Ohne inhaltlich konkrete Ziele blieb die Besetzung jedoch ergebnislos. Daher haben die Protestierenden am vergangenen Freitag, kurz vor Beginn des Bildungsstreiks, die Besetzung der Uni-Räume wieder aufgegeben. Zum Abschied provozierten mit einer Türblockade den Ausfall mehrerer Veranstaltungen, sogar von Examensklausuren. Dementsprechend negativ reagierten viele Studenten auf diese Protestaktion.
Wegen der Erfolglosigkeit finden viele Studenten die Protesbesetzung im Nachhinein lächerlich, unnütz und überflüssig.
Mariann Dietrich studiert Kulturwissenschaft. Auch sie sieht die ergebnislose Protestaktion als Problem.
"Wahrscheinlich ist es jetzt ein bisschen ausgeschöpft, dadurch, dass es jetzt so lange ging mit der Besetzung. Also warum sollten jetzt die Leute kommen, wenn schon bei der Besetzung so wenig Leute teilgenommen haben. Es ist wahrscheinlich auch einfach ’ne schlechte Mobilisierung. Also ich kenn noch viele, die gar nicht richtig mitbekommen haben von den Protesten. Wahrscheinlich hätte man da einfach ein bisschen mehr machen müssen, mit Info und, ja, Kommunikation."
Ob nun mangelnde Kommunikation oder kein Interesse. Wenn Studenten nicht wählen oder demonstrieren gehen, ist das ein schlechtes Zeichen. 20 Jahre nach den Montagsdemonstrationen in Leipzig.