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Streiks in Österreich und Frankreich

In Österreich, Frankreich und Italien wird gestreikt. Das hat Auswirkungen auf viele Bereiche des öffentlichen Lebens und auch an den Universitäten passiert nicht wirklich viel. In Österreich sind die Hörsäle fast verwaist, auch wenn einige Professoren und Studierende dem Streikaufruf nicht gefolgt sind. Niemand hat einen Überblick, wer nun streikt und welche Lehrveranstaltungen doch stattfinden. So hat die Wiener Universität ihren Professoren freigestellt, ob sie Vorlesungen und Seminare abhalten wollen oder nicht. Offiziell unterstützt die Österreichische Hochschülerschaft den Streikaufruf der Gewerkschaften. Ihrer Auffassung nach werden besonders junge Leute von den Rentenkürzungen betroffen sein.

    In Frankreich überdeckt der Protest der Beamten gegen die Rentenreform den schon länger schwelenden Streik der Studierenden und Hochschulen. Sie protestieren gegen die Reform der Universitäten und des Bildungssystems. Nach den Plänen der Pariser Regierung sollen die Universitäten autonom werden und sich künftig selbst verwalten. Weder die Einstellung von Personal noch das Budget soll in Zukunft noch vom Staat kontrolliert werden. Durch diese Dezentralisierung würde sich der Staat von der Finanzierung von rund 100.000 Arbeitsplätzen befreien. Die Proteste gegen diese Reformen sind eng verbunden mit der Angst, dass Paris dadurch die Privatisierung der Bildung in die Wege leitet. Aufgrund der heftigen Proteste hat die Regierung die Entscheidung nun zunächst auf den Herbst vertagt.