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Streit in der Union
Wie polarisiert ist Deutschland in der Flüchtlingsfrage?

Horst Seehofer spricht von einer ernsten Lage für die Koalition und von einer persönlichen Enttäuschung, weil die Kanzlerin sich, wie er sagt, kein bisschen in der Flüchtlingspolitik bewege. Signifikante Meinungsunterschiede zu einer historischen Frage, einem Schicksalsthema unseres Landes, wie sich der CSU-Chef ausdrückt, dessen Partei Teil der Bundesregierung ist.

Moderation: Bettina Klein |
    Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bayerns Ministerpräsident Seehofer während einer Sondersitzung zur Asyl- und Flüchtlingspolitik im Bundeskanzleramt in Berlin
    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bayerns Ministerpräsident Seehofer (CSU) (picture alliance / dpa / Bernd von Jutrczenka)
    Doch nicht nur in der Union und der Koalition werden diese Meinungsverschiedenheiten deutlich – das Land scheint so polarisiert, wie lange nicht mehr.
    Dazu ein Ton, der seine Verschärfung unter anderem durch die Veröffentlichungen in den Neuen Medien des Internets erfährt. Die Debattenkultur wird auch durch sie geprägt, wie das bisher bei kaum einem so wichtigen politischen Streitthema der Fall war. Manche, so heißt es nun andererseits, scheuen sich, Probleme beim Namen zu nennen aus Angst vor Beifall von der falschen Seite. Etwas scheint ins Wanken geraten bei der Verständigung über unsere gemeinsamen Werte.
    Verliert Deutschland die Mitte im gesellschaftlichen Diskurs? Stehen wir wirklich vor der Wahl zwischen einem "liberalen Traum" und einem "autoritären Traum", wie der Historiker und Journalist Philipp Blom die Lage beschreibt?
    Gesprächsgäste:
    • Norbert Geis, ehemaliger CSU-Bundestagsabgeordneter und Experte für Innen- und Rechtspolitik
    • Manuael Sarrazin, MdB B90/Grüne, europapolitischer Sprecher der Fraktion
    • Stephan Weichert, Professor für Journalismus und Kommunikationswissenschaft an der Hochschule Macromedia
    Sie sind herzlich eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen. Wir freuen uns auf Ihren Anruf oder Ihre Mail: Tel. 00800 – 4464 4464 (europaweit kostenfrei) und kontrovers@deutschlandfunk.de