Samstag, 18. Mai 2024

Brandenburg
Streit über Goebbels-Villa am Bogensee

Berlin und Brandenburg streiten über die Villa des Nazi-Propagandaministers Josef Goebbels. Das Areal liegt in Brandenburg und gehört dem Land Berlin. Der Berliner Finanzsenator Evers hat nun angeboten, das Areal am Bogensee zu verschenken, weil das Land Berlin jedes Jahr Millionen für Sicherung und Unterhalt zahlt. Aus Brandenburg kommt Kritik an der Idee.

04.05.2024
    Die ehemalige Villa von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels am Bogensee. Über dem großen Eingang steht das Wort "Bogensee". Das Haus und der Weg dahin sehen verkommen aus. Im Vordergrund stehen zwei alte Steinfiguren ohne Köpfe.
    Die ehemalige Villa von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels am Bogensee. (picture alliance / dpa / Patrick Pleul)
    Auch ein Abriss und eine Renaturierung des 17 Hektar großen Geländes ist im Gespräch.
    Der Brandenburger Landeskonservator Drachenberg kritisierte die Pläne und bezeichnete sie als "Schreckgeschichte der Denkmalpflege". Geschichte ließe sich nicht "renaturieren", sagte Drachenberg. Man solle lieber darüber nachdenken, wie man die Baugeschichte für die Gesellschaft nutzen könne. Der Wandlitzer Bürgermeister Borchert befürchtet, dass rechte Ideologen versuchen könnten, an das Gelände zu kommen.
    Goebbels baute sein Landhaus bei Wandlitz in Brandenburg. Seit dem Jahr 2000 verfällt es. Nach dem Ende der NS-Diktatur wurde die Villa kurz als Lazarett genutzt, die DDR unterhielt auf dem Gelände eine FDJ-Hochschule.
    Diese Nachricht wurde am 04.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.