Grundsteinlegung am Hans-Dieter Hüsch-Weg auf dem Campus der Gutenberg-Universität Mainz. In 32 Monaten Bauzeit wird hier für Gesamtkosten von 23 Millionen Euro ein neues Tierhaus für Labortiere entstehen. Damit wird Platz für rund 25.000 Mäuse und Ratten sowie 100 Kaninchen geschaffen, die dann Biologen und Medizinern der Uni Mainz für Experimente zur Verfügung stehen. Unter gut klimatisierten Bedingungen, hob der Mainzer Universitätspräsident Jörg Michaelis bei annähernd 40 Grad Celsius im Festzelt neben der Baugrube hervor:
" Eins kann ich ihnen versichern, diese Temperaturen, denen wir hier heute ausgesetzt sind, werden die Tiere nicht ausgesetzt sein. Die erhalten perfekt klimatisierte Aufenthaltsräume, die sogar besser klimatisiert sind, als die Räume für unsere Patienten in den Kliniken."
Doch schon diese Äußerung fand Lena Hildermann von der Studierenden AG Tierschutz gar nicht lustig. Sie war anlässlich der Grundsteinlegung von der Uni-Leitung zu einer Podiumsdiskussion über Tierversuche eingeladen worden:
" Herr Michaelis, auf ihre freundliche Einleitung hin: Sie wissen, die Tiere in ihrem Tierversuchszentrum, die sind da nicht frei, die bekommen dort kein Geld und die Tiere lassen dort ihr Leben, von daher kann man wohl die Situation hier in diesem Zelt und in diesem Tierversuchslabor nicht vergleichen."
Die Uni Mainz tue grundsätzlich nicht genug, um die Zahl der Tierversuche zu reduzieren, kritisiert Lena Hildermann:
" Die Veränderungen, die es gibt, sind in einem so minimalen Bereich und sind von unserer Seite so hart erkämpft, dass wir jetzt hier sind und sagen: An dieser Universität werden nur tierfeindliche Prioritäten gesetzt."
Das wollte Uni-Präsident Jörg Michaelis nicht so stehen lassen. Gerade die Kritik der Studierenden AG Tierschutz habe doch in Mainz dazu geführt, dass beispielsweise die Biologen die Zahl ihrer Froschexperimente stark reduziert hätten. Durch den Einsatz beispielsweise von alternativen Forschungs- und Lehrmethoden, zum Beispiel Zellkulturen und Computersimulationen, für die eigens neue Rechner angeschafft worden seien:
" Also sie haben praktisch jetzt nur noch zehn getötete Frösche, anstatt wie vorher einhundert. Und ich kann mich sehr gut erinnern, dass jemand von ihnen gesagt hat, es tut uns um jede einzelne Fliege leid, die sterben muss und das hat mich beeindruckt. Und insofern haben wir Zahlen, das war die eine Seite und die Medizin hat ein bisschen länger gebraucht, weil die Geräte nicht geliefert werden konnten. Sie haben aber die Jahresmenge an verbrauchten Zuchtfröschen um 25 Prozent reduziert und sie haben erst angefangen, das heißt, es geht noch weiter."
Doch im neuen Mainzer Tierhaus könnte die Zahl der Tierversuche sogar noch größer werden als bisher. Denn gerade die Gentechnik sorgt dafür, dass neue Forschungsgebiete entstehen, für die Versuchstiere benötigt werden. Diese Forschung will auch die rheinland-pfälzische Landesregierung fördern, die das Tierhaus finanziert. Deshalb gebe es für die Universität auch keine Auflagen zur Begrenzung von Tierversuchen, so Dorothee Dzwonnek, Staatsekretärin im Mainzer Wissenschaftsministerium bei der Grundsteinlegung:
" Wir wollen natürlich auch in diesem Sektor an der Spitze der Forschung mitmarschieren. Und deswegen gehen wir davon aus, das wir auch in diesem Bereich nicht ganz verzichten können auf den Einsatz transgener Mäuse, das ist heute einfach in der Forschung ‚ state of the art' und sie können hier gar nichts anders machen zur Zeit und deswegen werden wir da auch weitergehen müssen."
Weitergehen wird aber eben auch das Engagement der Studierenden AG in Mainz gegen Tierversuche. Und so wurde bei der Grundsteinlegung für das neue Tierversuchshaus in Mainz zumindest eines klar: Bei kaum einem anderen Thema auf dem Mainzer Campus dürften die Meinungen zurzeit so unüberbrückbar sein.
" Eins kann ich ihnen versichern, diese Temperaturen, denen wir hier heute ausgesetzt sind, werden die Tiere nicht ausgesetzt sein. Die erhalten perfekt klimatisierte Aufenthaltsräume, die sogar besser klimatisiert sind, als die Räume für unsere Patienten in den Kliniken."
Doch schon diese Äußerung fand Lena Hildermann von der Studierenden AG Tierschutz gar nicht lustig. Sie war anlässlich der Grundsteinlegung von der Uni-Leitung zu einer Podiumsdiskussion über Tierversuche eingeladen worden:
" Herr Michaelis, auf ihre freundliche Einleitung hin: Sie wissen, die Tiere in ihrem Tierversuchszentrum, die sind da nicht frei, die bekommen dort kein Geld und die Tiere lassen dort ihr Leben, von daher kann man wohl die Situation hier in diesem Zelt und in diesem Tierversuchslabor nicht vergleichen."
Die Uni Mainz tue grundsätzlich nicht genug, um die Zahl der Tierversuche zu reduzieren, kritisiert Lena Hildermann:
" Die Veränderungen, die es gibt, sind in einem so minimalen Bereich und sind von unserer Seite so hart erkämpft, dass wir jetzt hier sind und sagen: An dieser Universität werden nur tierfeindliche Prioritäten gesetzt."
Das wollte Uni-Präsident Jörg Michaelis nicht so stehen lassen. Gerade die Kritik der Studierenden AG Tierschutz habe doch in Mainz dazu geführt, dass beispielsweise die Biologen die Zahl ihrer Froschexperimente stark reduziert hätten. Durch den Einsatz beispielsweise von alternativen Forschungs- und Lehrmethoden, zum Beispiel Zellkulturen und Computersimulationen, für die eigens neue Rechner angeschafft worden seien:
" Also sie haben praktisch jetzt nur noch zehn getötete Frösche, anstatt wie vorher einhundert. Und ich kann mich sehr gut erinnern, dass jemand von ihnen gesagt hat, es tut uns um jede einzelne Fliege leid, die sterben muss und das hat mich beeindruckt. Und insofern haben wir Zahlen, das war die eine Seite und die Medizin hat ein bisschen länger gebraucht, weil die Geräte nicht geliefert werden konnten. Sie haben aber die Jahresmenge an verbrauchten Zuchtfröschen um 25 Prozent reduziert und sie haben erst angefangen, das heißt, es geht noch weiter."
Doch im neuen Mainzer Tierhaus könnte die Zahl der Tierversuche sogar noch größer werden als bisher. Denn gerade die Gentechnik sorgt dafür, dass neue Forschungsgebiete entstehen, für die Versuchstiere benötigt werden. Diese Forschung will auch die rheinland-pfälzische Landesregierung fördern, die das Tierhaus finanziert. Deshalb gebe es für die Universität auch keine Auflagen zur Begrenzung von Tierversuchen, so Dorothee Dzwonnek, Staatsekretärin im Mainzer Wissenschaftsministerium bei der Grundsteinlegung:
" Wir wollen natürlich auch in diesem Sektor an der Spitze der Forschung mitmarschieren. Und deswegen gehen wir davon aus, das wir auch in diesem Bereich nicht ganz verzichten können auf den Einsatz transgener Mäuse, das ist heute einfach in der Forschung ‚ state of the art' und sie können hier gar nichts anders machen zur Zeit und deswegen werden wir da auch weitergehen müssen."
Weitergehen wird aber eben auch das Engagement der Studierenden AG in Mainz gegen Tierversuche. Und so wurde bei der Grundsteinlegung für das neue Tierversuchshaus in Mainz zumindest eines klar: Bei kaum einem anderen Thema auf dem Mainzer Campus dürften die Meinungen zurzeit so unüberbrückbar sein.