Serbien hat einen traditionellen Fürsprecher, der sich nach einer selbst empfundenen Schwächeperiode, die rund ein Jahrzehnt gedauert hat, wieder in die Brust wirft und sich als aktiver Mitspieler auf internationaler Bühne Ernst genommen sehen will: Russland unter seinem Präsidenten Wladimir Putin lässt auch auf dem Balkan die Muskeln spielen und betont hier ebenso wie etwa im Fall des Iran seine Solistenrolle. Anders als die USA und die EU betont Moskau stets seine Patronatsrolle für Belgrad, wenn es um internationale Lösungsversuche im Konflikt zwischen den Albanern und Serben im Kosovo geht. Putin höchstpersönlich hat noch einmal in diesem Sommer, Wochen vor dem Arbeitsbeginn der so genannten Kosovo-Troika, bestehend aus Russland, der EU und den USA unter Leitung des deutschen Diplomaten Wolfgang Ischinger, die Linie vorgegeben, wie die Reise zu einem friedlichen Kosovo aus russischer Sicht auszusehen hat:
"Unsere Beziehungen zu Serbien entwickeln wir aktiv. Sie gründen sich auf alten historischen, geistigen und kulturellen Bindungen. Die soll die künftigen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zum gegenseitigen Vorteil verstärken. Heute kämpft das serbische Volk um die Souveränität und die territoriale Einheit seines Landes. Unsere Position dazu ist gut bekannt: Frieden in Europa kann nicht geschaffen werden ohne die grundsätzlichen Normen des internationalen Rechts, wie sie auch in der KSZE-Schlussakte von Helsinki niedergelegt sind."
Dem russischen Botschafter bei den Vereinten Nationen in New York, Vitalij Tschurkin, war es dann vorbehalten, die grundsätzlich positiv formuliert Aussage seines Staatsoberhaupts in eine konkrete Gegenposition zu übersetzen. Die russische Diplomatie konnte dem Plan des finnischen UN-Vermittlers Martti Ahtisaari für das Kosovo überhaupt nichts abgewinnen. Vitalij Tschurkin:
"Wir glauben: Der Ahtisaari Plan ist gestorben! Der Versuch, ohne die Einwilligung Belgrads, die Unabhängigkeit des Kosovo durchsetzen zu wollen, ist von Beginn an zum Scheitern verdammt gewesen."
Damit machte Russland sich die Position des serbischen Staatschefs Boris Tadic zueigen, für den nach eigenen Angaben ein unabhängiger Staat Kosovo unverhandel- und undenkbar ist. Zwar komme im Ahtisaari-Plan das Stichwort "Unabhängigkeit des Kosovo" nicht vor. Allerdings - so gleichlautend der russische Diplomat - suche man dort ebenso vergeblich nach den Begriffen "Souveränität und territoriale Integrität Serbiens". - Und deshalb, so Tschurkin...:
"...sehen wir eine Gefahr darin, dass mittelbar eine Unabhängigkeit des Kosovo versprochen wird und dies die radikal eingestellten Albaner ermuntert. Wir haben kürzlich mit Besorgnis Äußerungen von albanischen Makedoniern gehört, die schon laut überlegt haben, den kosovarischen Brüdern mit Waffen in der Hand zu Hilfe kommen zu wollen. Das wäre eine Entwicklung, die von der Weltgemeinschaft nicht hingenommen werden sollte."
Diese Haltung Moskaus hat sich nach dem jüngsten Sieg des früheren albanischen Untergrundkämpfers Hashim Thaci bei den jüngsten Parlamentswahlen im Kosovo eher verstärkt. Darauf deuten auch Äußerungen von Konstantin Kossatschov hin, des Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses der russischen Duma, der vor allem die EU davor warnte, jene Kräfte im Kosovo zu unterstützen, die das Streben nach staatlicher Unabhängigkeit jetzt forcieren wollten. Eine einseitige Unabhängigkeitserklärung aus Prishtina dürfe von der internationalen Staatengemeinschaft nicht anerkannt werden, warnte Kossatschov zu Wochenbeginn. Moskau besteht darauf, dass es sich im UN-Sicherheitsrat ein Veto vorbehalte, sollte dort ein Vorschlag eingebracht werden, mit dem Belgrad nicht einverstanden sei. Im Übrigen, so Tschurkin:
"Sicher, das Mandat der Trojka endet am 10. Dezember. Dann bekommt der UN-Generalsekretär einen Bericht der Trojka. der wiederum trägt dem UN-Sicherheitsrat vor. Und erst dann beschließen dessen Mitglieder über das weitere Vorgehen. Keiner sollte glauben, dass es nach dem 10. Dezember, bei diesen Gesprächen zum Weltuntergang kommt."
"Unsere Beziehungen zu Serbien entwickeln wir aktiv. Sie gründen sich auf alten historischen, geistigen und kulturellen Bindungen. Die soll die künftigen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zum gegenseitigen Vorteil verstärken. Heute kämpft das serbische Volk um die Souveränität und die territoriale Einheit seines Landes. Unsere Position dazu ist gut bekannt: Frieden in Europa kann nicht geschaffen werden ohne die grundsätzlichen Normen des internationalen Rechts, wie sie auch in der KSZE-Schlussakte von Helsinki niedergelegt sind."
Dem russischen Botschafter bei den Vereinten Nationen in New York, Vitalij Tschurkin, war es dann vorbehalten, die grundsätzlich positiv formuliert Aussage seines Staatsoberhaupts in eine konkrete Gegenposition zu übersetzen. Die russische Diplomatie konnte dem Plan des finnischen UN-Vermittlers Martti Ahtisaari für das Kosovo überhaupt nichts abgewinnen. Vitalij Tschurkin:
"Wir glauben: Der Ahtisaari Plan ist gestorben! Der Versuch, ohne die Einwilligung Belgrads, die Unabhängigkeit des Kosovo durchsetzen zu wollen, ist von Beginn an zum Scheitern verdammt gewesen."
Damit machte Russland sich die Position des serbischen Staatschefs Boris Tadic zueigen, für den nach eigenen Angaben ein unabhängiger Staat Kosovo unverhandel- und undenkbar ist. Zwar komme im Ahtisaari-Plan das Stichwort "Unabhängigkeit des Kosovo" nicht vor. Allerdings - so gleichlautend der russische Diplomat - suche man dort ebenso vergeblich nach den Begriffen "Souveränität und territoriale Integrität Serbiens". - Und deshalb, so Tschurkin...:
"...sehen wir eine Gefahr darin, dass mittelbar eine Unabhängigkeit des Kosovo versprochen wird und dies die radikal eingestellten Albaner ermuntert. Wir haben kürzlich mit Besorgnis Äußerungen von albanischen Makedoniern gehört, die schon laut überlegt haben, den kosovarischen Brüdern mit Waffen in der Hand zu Hilfe kommen zu wollen. Das wäre eine Entwicklung, die von der Weltgemeinschaft nicht hingenommen werden sollte."
Diese Haltung Moskaus hat sich nach dem jüngsten Sieg des früheren albanischen Untergrundkämpfers Hashim Thaci bei den jüngsten Parlamentswahlen im Kosovo eher verstärkt. Darauf deuten auch Äußerungen von Konstantin Kossatschov hin, des Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses der russischen Duma, der vor allem die EU davor warnte, jene Kräfte im Kosovo zu unterstützen, die das Streben nach staatlicher Unabhängigkeit jetzt forcieren wollten. Eine einseitige Unabhängigkeitserklärung aus Prishtina dürfe von der internationalen Staatengemeinschaft nicht anerkannt werden, warnte Kossatschov zu Wochenbeginn. Moskau besteht darauf, dass es sich im UN-Sicherheitsrat ein Veto vorbehalte, sollte dort ein Vorschlag eingebracht werden, mit dem Belgrad nicht einverstanden sei. Im Übrigen, so Tschurkin:
"Sicher, das Mandat der Trojka endet am 10. Dezember. Dann bekommt der UN-Generalsekretär einen Bericht der Trojka. der wiederum trägt dem UN-Sicherheitsrat vor. Und erst dann beschließen dessen Mitglieder über das weitere Vorgehen. Keiner sollte glauben, dass es nach dem 10. Dezember, bei diesen Gesprächen zum Weltuntergang kommt."