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Strenge Kontrollen bei der Fleischproduktion

Besonders bei Fleisch können Lebensmittelinfektionen gefährlich werden. Deshalb wird bei der Herstellung besonders auf die Qualität geachtet. Ein Besuch im Kölner Schlachthof.

Von Martin Winkelheide |
    Montag Morgen. 5 Uhr 30. Die Lebend-Tierhalle der Fleischversorgung Köln.

    " Da kommen Laster an, da werden die Tiere angeliefert, und eben entladen. "

    Amts-Tierarzt Dr. Helmut Löx begutachtet die angelieferten Tiere.

    " Die Schweine sind ungefähr sechs Monate alt bei der Schlachtung."

    313 Schweine sollen heute geschlachtet werden.

    " Hier findet praktisch die Lebend-Beschau statt. Da wird der Gesundheitszustand von jedem einzelnen Tier ausgewertet. "

    In abgetrennten Buchten liegen die Schweine in kleinen Gruppen zusammen. Aus feinen Düsen regnet Wasser auf die Tiere herab.

    " Man kann da feststellen, dass die Tiere ruhig liegen, nicht aufgeregt sind. Was auch eine wichtige Voraussetzung ist für eine gute Fleischqualität. "

    " Die werden jetzt zur Schlachtung getrieben, in den Tötungsgang. Jetzt befinden sich die Schweine im Treibgang und kommen zu der Betäubung. Bei Schweinen wird ja eine Elektrobetäubung durchgeführt. Und dann die Entblutung.

    Da kann man sehen, dass sie richtig entblutet sind, blasse Schnauze, der Augenlider-Reflex ist nicht mehr da, es sind keine Reflexe mehr vorhanden. "

    Nach der Schlachtung werden die Tierkörper ausgeweidet, halbiert - dann beginnt die so genannte Fleischbeschau.

    " Die Fleischbeschau wird durch vier Kollegen durchgeführt. Sämtliche Teile bis auf die Augen und die Ohrausschnitte müssen der Fleischbeschau zugeführt werden. Die Leber wird abgetastet und sollten Veränderungen sein - hauptsächlich durch Parasitenbefall, wird die Leber beanstandet und verworfen. Die Herzen werden angeschnitten und die Klappen genau untersucht, sollten daran Veränderungen sein, wird automatisch eine bakteriologische Fleischuntersuchung eingeleitet. "
    In einem Nachbargebäude. Das Labor. Hier wird das Muskelfleisch der geschlachteten Schweine untersucht - auf Trichinen.

    " Es wird erst einmal von jedem Schwein ein Gramm vom Muskelfleisch aus dem Zwerchfellpfeiler angesetzt, künstlich verdaut mit Pepsin und Salzsäure - das Magenmilieu wird so nachgestellt - und dann über eine Zeit von einer halben Stunde verdaut und dann weiter sedimentiert und dann mikroskopisch unter der Lupe untersucht. Die Möglichkeit besteht da, auch kleinere Ansätze zu machen, wo die ersten 50 Schweine ... . wie viel hast Du den ersten Ansatz gehabt?Vierzig Schweine wurden jetzt untersucht, damit die schon frei gegeben werden und dann eben an die Metzgereien geliefert werden können. "

    Kollegin: " Nachdem der Ansatz jetzt fertig ist, kommt der jetzt zehn Minuten unter das Mikroskop in eine Petrischale, die in Carres unterteilt ist, wobei man die Carres alle einzeln nachgucken muss. Das dauert jetzt mindestens zehn Minuten. Und wenn ich keine Trichinen finde, sind die 40 Schweine frei. "

    Löx: " Dann ist die Fleischbeschau abgeschlossen. Und die Schweine sind frei für den Verzehr. "