Die Grenzwerte sind zu hoch, sagen die Verbraucherschützer von Foodwatch.
Obwohl - und das wird betont: Zur Zeit besteht kein konkreter Anlass zur Sorge. Hochbelastete Lebensmittel aus Japan sind in Deutschland nicht im Handel. Dennoch sind auch in Deutschland niedrigere Grenzwerte für eine radioaktive Belastung von Lebensmitteln nötig, denn auch bei uns ist ein Atomunfall möglich, sagt der Geschäftsführer Dr. Thilo Bode:
"Wenn wir einen Atomunfall haben, dann sind natürlich Grenzwerte extrem wichtig, damit die kontaminierte Ware nicht in den Markt kommt, damit die Bevölkerung geschützt wird, dann sind natürlich insbesondere Milchprodukte und Gemüseprodukte sehr hoch belastet."
Zurzeit gelten in Deutschland 370 Becquerel pro Kilogramm für Milchprodukte und Säuglingsnahrung und 600 Becquerel pro Kilogramm für alle anderen Lebensmittel. Nur bei importierten Pilzen muss wegen Tschernobyl noch mit 60 bis 2000 Becquerel pro Kilogramm gerechnet werden. Keine anderen Lebensmittel erreichen diese Werte auch nur annährend oder sind radioaktiv belastet. Aber wenn, dann wäre das eine Katastrophe, warnt Bode:
"Bei 100-prozentiger Ausschöpfung der Grenzwerte kann man mit 150.000 Toten jährlich rechnen und nur bei fünfprozentiger Ausschöpfung sind es schon 7700."
Foodwatch fordert deshalb einen Grenzwert von acht beziehungsweise 16 Becquerel pro Kilogramm. Und selbst das wäre für Babys oder Schwangere noch gefährlich, sagt der Kinderarzt Dr. Winfried Eisenberg. Denn Radioaktivität hat gerade bei Schwangeren verheerende Auswirkungen:
"Wenn Radioaktivität sehr früh bei der Befruchtung oder der frühen Embryonalzeit eintritt, schädigend auftritt, dann können Chromosomenstörungen, Fehlbildungen und unter Umständen auch vermehrt Totgeburten auftreten."
In Japan ist damit nun fast neun Monate nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima sicher zu rechnen, befürchtet der Kinderarzt.
"Wenn die Mütter über die Nahrung oder das Trinken oder auch die Atmung Radionuklide aufnehmen, gelangen die über die mütterliche Blutbahn und die Plazenta in den Embryo oder Fetus in der späteren Schwangerschaft hinein und können dort Schäden setzen, die sich dann unter Umständen bei der Geburt schon erkennen lassen oder durch Leukämie nach drei, vier Jahren dann in Erscheinung treten."
Strahlung aus Japan ist bei uns nicht festgestellt worden. Für Nahrungsmittel von dort sind die Grenzwerte bei uns sogar verschärft werden, auf 200 beziehungsweise 5000 Becquerel. Solche Grenzwerte sind wichtig, findet man auch beim Bundesamt für Strahlenschutz, sagt Florian Emmrich:
"Genauso wichtig wie bestimmte festgesetzte Becquerel und Grenzwerte für Lebensmittel ist, dass diese Produkte bei der Einfuhr nach Europa kontrolliert werden. Das ist der entscheidende Faktor. Grundsätzlich ist aber noch mal festzuhalten, die derzeit geltenden Grenzwerte der EU, die führen selbst bei einem Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln beispielsweise aus Japan zu relativ geringen zusätzlichen Strahlenbelastungen und für die Verbraucher ergibt sich praktisch kein gesundheitliches Risiko."
Gefährlich wird es erst, wenn auch in Europa ein Atomunfall passiert. Und dann haben bestehende Grenzwerte sowieso keinen Bestand mehr, warnt Dr. Thilo Bode von Foodwatch:
"Es gibt bei uns eine sogenannte Schubladenverordnung, die kann die EU-Kommission jederzeit rausziehen und dann werden noch höhere Grenzwerte in Kraft gesetzt als sie jetzt schon sind - bis zu 1000 Becquerel."
Eine Unterscheidung zwischen Normalfall und Krisenfall darf es bei den Grenzwerten keinesfalls geben. In ganz Europa werden verlässliche, einheitliche und niedrigere Grenzwerte als bisher für Lebensmittel dringend gebraucht, fordert Foodwatch.
Obwohl - und das wird betont: Zur Zeit besteht kein konkreter Anlass zur Sorge. Hochbelastete Lebensmittel aus Japan sind in Deutschland nicht im Handel. Dennoch sind auch in Deutschland niedrigere Grenzwerte für eine radioaktive Belastung von Lebensmitteln nötig, denn auch bei uns ist ein Atomunfall möglich, sagt der Geschäftsführer Dr. Thilo Bode:
"Wenn wir einen Atomunfall haben, dann sind natürlich Grenzwerte extrem wichtig, damit die kontaminierte Ware nicht in den Markt kommt, damit die Bevölkerung geschützt wird, dann sind natürlich insbesondere Milchprodukte und Gemüseprodukte sehr hoch belastet."
Zurzeit gelten in Deutschland 370 Becquerel pro Kilogramm für Milchprodukte und Säuglingsnahrung und 600 Becquerel pro Kilogramm für alle anderen Lebensmittel. Nur bei importierten Pilzen muss wegen Tschernobyl noch mit 60 bis 2000 Becquerel pro Kilogramm gerechnet werden. Keine anderen Lebensmittel erreichen diese Werte auch nur annährend oder sind radioaktiv belastet. Aber wenn, dann wäre das eine Katastrophe, warnt Bode:
"Bei 100-prozentiger Ausschöpfung der Grenzwerte kann man mit 150.000 Toten jährlich rechnen und nur bei fünfprozentiger Ausschöpfung sind es schon 7700."
Foodwatch fordert deshalb einen Grenzwert von acht beziehungsweise 16 Becquerel pro Kilogramm. Und selbst das wäre für Babys oder Schwangere noch gefährlich, sagt der Kinderarzt Dr. Winfried Eisenberg. Denn Radioaktivität hat gerade bei Schwangeren verheerende Auswirkungen:
"Wenn Radioaktivität sehr früh bei der Befruchtung oder der frühen Embryonalzeit eintritt, schädigend auftritt, dann können Chromosomenstörungen, Fehlbildungen und unter Umständen auch vermehrt Totgeburten auftreten."
In Japan ist damit nun fast neun Monate nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima sicher zu rechnen, befürchtet der Kinderarzt.
"Wenn die Mütter über die Nahrung oder das Trinken oder auch die Atmung Radionuklide aufnehmen, gelangen die über die mütterliche Blutbahn und die Plazenta in den Embryo oder Fetus in der späteren Schwangerschaft hinein und können dort Schäden setzen, die sich dann unter Umständen bei der Geburt schon erkennen lassen oder durch Leukämie nach drei, vier Jahren dann in Erscheinung treten."
Strahlung aus Japan ist bei uns nicht festgestellt worden. Für Nahrungsmittel von dort sind die Grenzwerte bei uns sogar verschärft werden, auf 200 beziehungsweise 5000 Becquerel. Solche Grenzwerte sind wichtig, findet man auch beim Bundesamt für Strahlenschutz, sagt Florian Emmrich:
"Genauso wichtig wie bestimmte festgesetzte Becquerel und Grenzwerte für Lebensmittel ist, dass diese Produkte bei der Einfuhr nach Europa kontrolliert werden. Das ist der entscheidende Faktor. Grundsätzlich ist aber noch mal festzuhalten, die derzeit geltenden Grenzwerte der EU, die führen selbst bei einem Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln beispielsweise aus Japan zu relativ geringen zusätzlichen Strahlenbelastungen und für die Verbraucher ergibt sich praktisch kein gesundheitliches Risiko."
Gefährlich wird es erst, wenn auch in Europa ein Atomunfall passiert. Und dann haben bestehende Grenzwerte sowieso keinen Bestand mehr, warnt Dr. Thilo Bode von Foodwatch:
"Es gibt bei uns eine sogenannte Schubladenverordnung, die kann die EU-Kommission jederzeit rausziehen und dann werden noch höhere Grenzwerte in Kraft gesetzt als sie jetzt schon sind - bis zu 1000 Becquerel."
Eine Unterscheidung zwischen Normalfall und Krisenfall darf es bei den Grenzwerten keinesfalls geben. In ganz Europa werden verlässliche, einheitliche und niedrigere Grenzwerte als bisher für Lebensmittel dringend gebraucht, fordert Foodwatch.