Recycling
Strengere Regeln: Biomüll darf kaum noch Plastik enthalten

Für die mögliche Verwertung von Biomüll gelten ab heute strengere Regeln. So darf der Anteil an Fremdstoffen wie Blechdosen oder Glas nur noch bei drei Prozent des Gesamtgewichts liegen; für Plastik gilt ein Prozent. Die Vorgaben richten sich in erster Linie an Kommunen, könnten sich aber indirekt auf Verbraucherinnen und Verbraucher auswirken.

    Eine braune Tonne mit der Aufschrift "Bio-Tonne - Sie sammeln, wir kompostieren".
    In der braunen Tonne landet häufig auch Plastik oder Glas. (dpa/Armin Weigel)
    Die städtischen Müllabfuhren könnten "ihre Anstrengungen erhöhen, damit sich die Qualität des von ihnen eingesammelten Biomülls verbessert", sagte die Geschäftsführende Präsidentin des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungswirtschaft BDE, Siegesmund. Das könne etwa über die Gebühren gesteuert werden oder über Sanktionen bei Fehlwürfen.

    Verwertung zu Kompost nur bei konsequenter Trennung möglich

    Siegesmund zufolge wird gut ein Drittel organisches Material derzeit im Restmüll entsorgt. Die Kosten zur dann nötigen Trennung würden mittelfristig an die Nutzerinnen und Nutzer weitergegeben. Getrenntsammeln hingegen könne die Gebühren stabilisieren, meinte Siegesmund.
    Der Verband kommunaler Unternehmen VKU wertet die neuen Regeln positiv. Sie seien "ein wichtiger erster Schritt, um den Eintrag von Mikroplastik in die Umwelt zu verringern". Der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung bvse weist darauf hin, dass Anlagenbetreiber die Annahme von stark verunreinigtem Bioabfall verweigern könnten. Sei die Qualität von Biomüll zu schlecht, müsse er verbrannt werden - "und aus der erhofften Nutzung als Kompost oder Biogas wird nichts".
    Diese Nachricht wurde am 02.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.