Im Internet kursiert der Link zu einem Video, das eine Orwellsche Vision zeichnet. Eine kühle Sprecherin nimmt die Geschäftsbedingungen von Facebook auseinander:
"Beim Einstellen von Inhalten auf die Seite gewähren Sie Facebook ein unwiderrufliches, dauerhaftes, nicht-exklusives, übertragbares, unentgeltliches, weltweites Recht, die Inhalte zu nutzen, zu kopieren, aufzuführen, darzustellen, zu verändern, zu übersetzen und zu verbreiten, sie weiterzuverarbeiten oder in andere Inhalte einzuarbeiten und für das Vorangegangene Unterlizenzen zu vergeben."
Das Bild dazu zeigt Fabriken, in die auf der einen Seite Nutzerdaten hineinwandern und zum Schornstein Dollarsymbole hinausfliegen. Danach stellt der Film dann noch eine Verbindung her zwischen Facebook-Investoren und dem Geheimdienst CIA. Verschwörungstheorie oder nicht: Fakt ist, dass Facebook eine Menge Daten sammelt. Daten mit einem hohen Wert und Daten, an denen sich das Unternehmen weitgehende Rechte sichert. Viele andere Anbieter, die abhängig sind von der Kreativität und den Beiträgen der Nutzer, haben ähnliche Bedingungen. Juristen zweifeln allerdings, ob solch umfassende Rechteübertragungen überhaupt zulässig sind – zumindest nach deutschem Recht ist das fraglich. Es gibt aber auch positive Beispiele. Andere Websites und auch Spieleanbieter gehen vorbildlicher mit den Daten um. Bei vielen Fotoplattformen können die Nutzer exakt einstellen, für wen jedes einzelne Foto sichtbar ist und wer es wie benutzen darf. Auch in 3D-Internet-Welten oder in Spielen werden Nutzer kreativ und erschaffen Gegenstände. Zwar virtuell, aber deshalb nicht minder wertvoll. Oft behalten die Nutzer hier alle Rechte an ihren virtuellen Schöpfungen.
Doch es geht nicht nur um kreative Beiträge, es geht auch um persönliche Daten. Auf fast jeder Website können Nutzer Profile anlegen, um sich selbst darzustellen. Oftmals werden dabei privateste Daten eingegeben. Auch wenn diese nicht unbedingt für alle anderen Nutzer sichtbar sind – die Betreiber des Dienstes haben in jedem Fall Zugriff darauf. Und daraus wollen sie Kapital schlagen und den Dienst finanzieren. Damit ist zuletzt die deutsche Communtity StudiVZ unangenehm aufgefallen. Der Fall alarmierte sogar den Bundesbeauftragten für den Datenschutz, Peter Schaar:
"Nun, es geht darum, dass der Betreiber ultimativ seine Nutzer, und das sind viele Millionen, aufgefordert hat, einer neuen Geschäftspolitik zuzustimmen, wonach alle möglichen Informationen, der so genannte "Clickstream", also jeder Mausklick, bei der Benutzung dieses Dienstes und alle Inhalte, die die Betroffenen dort eingestellt haben, zur personalisierten Werbung verwendet werden sollen. Eine solche Forderung wird daran gekoppelt, dass, wenn man ihr nicht zustimmt, dass dann die Nutzung dieses Dienstes nicht mehr möglich ist, das heißt, die entsprechende Nutzungsberechtigung erlischt. Ein solches Ansinnen widerspricht dem so genannten "Kopplungsverbot" des Datenschutzrechts, wonach die Erbringung eines Dienstes nicht in die Einwilligung einer Nutzung beispielsweise für Werbezwecke gebunden werden kann. Das ist sozusagen ein ausdrückliches Verbot, das im Gesetz drin steht und mich wundert schon, dass die Betreiber von StudiVZ ihre Nutzer auf diese Art und Weise dazu bewegen wollen, dem zuzustimmen, zumal die Daten, die dabei dann für Werbezwecke verwendet werden sollen, doch höchst sensibel sind."
Nach der Aufregung ist der Betreiber ein Stück zurück gerudert und hat die neuen Geschäftsbedingungen etwas entschärft. So oder so würde es dem Großteil der Nutzer vermutlich schwer fallen, die Community zu verlassen. Denn selbst wenn die Konkurrenz besser ist, ist es nahezu unmöglich von einer Community zur anderen zu wechseln. Ob der Anbieter nun Rechte an den eingestellten Daten hat oder nicht – sie auf einen Rutsch zur Konkurrenz mitzunehmen, das geht nicht. Dort müssen stattdessen die Profile mühsam neu angelegt werden, die Freunde wieder hinzugefügt werden und die Fotos hochgeladen werden. Die Community-Betreiber können sich also recht sicher sein, dass die Nutzer ihnen treu bleiben. StudiVZ hatte es aber wohl übertrieben: Die Nutzer hatten protestiert – eine Austrittsbewegung kam ins Rollen. Scheinbar ist es auch für junge Menschen wichtig, die Kontrolle über die eigenen Daten nicht völlig zu verlieren.
"Beim Einstellen von Inhalten auf die Seite gewähren Sie Facebook ein unwiderrufliches, dauerhaftes, nicht-exklusives, übertragbares, unentgeltliches, weltweites Recht, die Inhalte zu nutzen, zu kopieren, aufzuführen, darzustellen, zu verändern, zu übersetzen und zu verbreiten, sie weiterzuverarbeiten oder in andere Inhalte einzuarbeiten und für das Vorangegangene Unterlizenzen zu vergeben."
Das Bild dazu zeigt Fabriken, in die auf der einen Seite Nutzerdaten hineinwandern und zum Schornstein Dollarsymbole hinausfliegen. Danach stellt der Film dann noch eine Verbindung her zwischen Facebook-Investoren und dem Geheimdienst CIA. Verschwörungstheorie oder nicht: Fakt ist, dass Facebook eine Menge Daten sammelt. Daten mit einem hohen Wert und Daten, an denen sich das Unternehmen weitgehende Rechte sichert. Viele andere Anbieter, die abhängig sind von der Kreativität und den Beiträgen der Nutzer, haben ähnliche Bedingungen. Juristen zweifeln allerdings, ob solch umfassende Rechteübertragungen überhaupt zulässig sind – zumindest nach deutschem Recht ist das fraglich. Es gibt aber auch positive Beispiele. Andere Websites und auch Spieleanbieter gehen vorbildlicher mit den Daten um. Bei vielen Fotoplattformen können die Nutzer exakt einstellen, für wen jedes einzelne Foto sichtbar ist und wer es wie benutzen darf. Auch in 3D-Internet-Welten oder in Spielen werden Nutzer kreativ und erschaffen Gegenstände. Zwar virtuell, aber deshalb nicht minder wertvoll. Oft behalten die Nutzer hier alle Rechte an ihren virtuellen Schöpfungen.
Doch es geht nicht nur um kreative Beiträge, es geht auch um persönliche Daten. Auf fast jeder Website können Nutzer Profile anlegen, um sich selbst darzustellen. Oftmals werden dabei privateste Daten eingegeben. Auch wenn diese nicht unbedingt für alle anderen Nutzer sichtbar sind – die Betreiber des Dienstes haben in jedem Fall Zugriff darauf. Und daraus wollen sie Kapital schlagen und den Dienst finanzieren. Damit ist zuletzt die deutsche Communtity StudiVZ unangenehm aufgefallen. Der Fall alarmierte sogar den Bundesbeauftragten für den Datenschutz, Peter Schaar:
"Nun, es geht darum, dass der Betreiber ultimativ seine Nutzer, und das sind viele Millionen, aufgefordert hat, einer neuen Geschäftspolitik zuzustimmen, wonach alle möglichen Informationen, der so genannte "Clickstream", also jeder Mausklick, bei der Benutzung dieses Dienstes und alle Inhalte, die die Betroffenen dort eingestellt haben, zur personalisierten Werbung verwendet werden sollen. Eine solche Forderung wird daran gekoppelt, dass, wenn man ihr nicht zustimmt, dass dann die Nutzung dieses Dienstes nicht mehr möglich ist, das heißt, die entsprechende Nutzungsberechtigung erlischt. Ein solches Ansinnen widerspricht dem so genannten "Kopplungsverbot" des Datenschutzrechts, wonach die Erbringung eines Dienstes nicht in die Einwilligung einer Nutzung beispielsweise für Werbezwecke gebunden werden kann. Das ist sozusagen ein ausdrückliches Verbot, das im Gesetz drin steht und mich wundert schon, dass die Betreiber von StudiVZ ihre Nutzer auf diese Art und Weise dazu bewegen wollen, dem zuzustimmen, zumal die Daten, die dabei dann für Werbezwecke verwendet werden sollen, doch höchst sensibel sind."
Nach der Aufregung ist der Betreiber ein Stück zurück gerudert und hat die neuen Geschäftsbedingungen etwas entschärft. So oder so würde es dem Großteil der Nutzer vermutlich schwer fallen, die Community zu verlassen. Denn selbst wenn die Konkurrenz besser ist, ist es nahezu unmöglich von einer Community zur anderen zu wechseln. Ob der Anbieter nun Rechte an den eingestellten Daten hat oder nicht – sie auf einen Rutsch zur Konkurrenz mitzunehmen, das geht nicht. Dort müssen stattdessen die Profile mühsam neu angelegt werden, die Freunde wieder hinzugefügt werden und die Fotos hochgeladen werden. Die Community-Betreiber können sich also recht sicher sein, dass die Nutzer ihnen treu bleiben. StudiVZ hatte es aber wohl übertrieben: Die Nutzer hatten protestiert – eine Austrittsbewegung kam ins Rollen. Scheinbar ist es auch für junge Menschen wichtig, die Kontrolle über die eigenen Daten nicht völlig zu verlieren.