An Vierertischen erarbeiten die Frankfurter Gymnasiasten einen Text zum Pro und Kontra von Tierhaltung. Auf farbigen Karteikarten fertigen die Zwölftklässler Exzerpte an - als Gedächtnisstütze, um ihr Thema am Ende vor der Klasse zu präsentieren. Die Lehramtsstudentinnen Daniela Pilakowski und Bedia Baghistani erläutern die Arbeitsschritte, gehen von Tisch zu Tisch, korrigieren und geben Tipps.
"Vielleicht prüfen Sie in der nächsten Phase, da gehen Sie in die Gruppenarbeitsphase, noch mal solche Sachen wie Quellenangabe. Das ist nämlich in der Oberstufe sehr wichtig."
Daniela Pilakowski studiert im dritten, Bedia Baghistani im neunten Semester, beide haben schon unterrichtet. Als Honorarkräfte bei "Studenten machen Schule" wollen die angehenden Lehrerinnen Routine gewinnen. Dafür können sie auf vorbereitete Workshop-Konzepte zurückgreifen.
"Man hat hier ein Konzept, an dem man sich erst mal langhangeln kann. Man ist nicht darauf angewiesen, sich selbst was aus den Fingern zu ziehen, wie man das didaktisch geschickt aufbereitet, das ist es Gott sei Dank schon. Man kann erst mal üben, vorne zu stehen und einfach - ich sag mal - da vorne anzukommen."
"Es ist sehr interessant auf jeden Fall. Jetzt, zum Ende hin, ist die Gruppe ein bisschen schwieriger ruhigzustellen. Aber bisher fand ich es sehr angenehm. Ich bin halt manchmal ein bisschen aufgeregt. Und deshalb kann ich nicht so ganz formulieren, was ich eigentlich sagen will."
Die Oberstufenschüler haben den aktuellen Arbeitsauftrag nicht recht verstanden, die Lautstärke schwillt an, Baghistani nimmt einen neuen Anlauf.
"Also noch mal kurz zuhören."
Anders als in den minutengenau vorbereiteten Unterrichtsstunden im universitären Schulpraktikum können sich die angehenden Lehrer in den Workshops bei "Studenten machen Schule" korrigieren - ohne Prüfungsdruck. Bedia Baghistani und Marco Krause, Leiter des neuen hessischen Büros und selbst Lehramtsstudent.
"Das Gute ist halt, dass man als Lehrer auf viele verschiedene Situationen eingestellt wird - auf Klassen die vielleicht keine Lust haben zu arbeiten, auf Klassen, die gut arbeiten, aber vielleicht zu laut sind, auf Schüler, die alles immer sehr skeptisch betrachten, viel kritisieren. Wie viel Raum gibt man dafür? Deshalb würde ich sagen, dass das definitiv etwas bringt, Soft Skills, also, dass wir sehr viel lernen können für später."
"Wir haben leider das Problem deutschlandweit, dass der Praxisanteil im Studium sehr gering gehalten wird. Daher ist auch der Zuspruch von Studentenseite zu unserem Programm 'Studenten machen Schule' sehr groß, da sie die Möglichkeit sehen, sich auszutesten, frühzeitig zu sehen, ob der Beruf wirklich eine Berufung ist, ob man in der Lage ist, das zu stemmen."
An "Studenten machen Schule" teilzunehmen, könnte so manchem überforderten Referendar bittere Erfahrungen ersparen, meint Eva Seifert, Verbindungslehrerin an der Freiherr-vom-Stein-Schule:
"Mir tut's manchmal leid, wenn jemand ein Studium hinter sich bringt und dann feststellt, oh, das ist gar nicht das, was ich mir davon erhofft habe oder was ich erwartet habe - weil ich glaube, dass man ganz viel lernen kann im Referendariat, aber eine grundsätzliche Affinität, ich will gar nicht sagen Begabung, muss grundsätzlich da sein. Und ich kann mir vorstellen, dass das ungeheuer frustrierend ist, wenn ich Zeit auf ein Studium verwende und dann feststelle, 'ist nichts für mich', und ich hab die Befürchtung, dass dem ein oder anderen dann auch der Mut fehlt, sich das einzugestehen."
Vom studentischen Workshop an ihrem Gymnasium ist die Verbindungslehrerin Eva Seifert aber begeistert. Sie staunt, wie konzentriert die Schüler in den anderthalb Stunden bis fünf Uhr mitgearbeitet haben. Zwei Berliner Lehramtsstudenten hätten ihr Studium nach dem Praxisschock bei "Studenten machen Schule" an den Nagel gehängt, erzählt Koordinator Marco Krause. Die beiden Frankfurterinnen Daniela Pilakowski und Bedia Baghistani dagegen fühlen sich in ihrer Berufswahl bestätigt:
"Jetzt erst recht."
www.studenten-machen-schule.de
"Vielleicht prüfen Sie in der nächsten Phase, da gehen Sie in die Gruppenarbeitsphase, noch mal solche Sachen wie Quellenangabe. Das ist nämlich in der Oberstufe sehr wichtig."
Daniela Pilakowski studiert im dritten, Bedia Baghistani im neunten Semester, beide haben schon unterrichtet. Als Honorarkräfte bei "Studenten machen Schule" wollen die angehenden Lehrerinnen Routine gewinnen. Dafür können sie auf vorbereitete Workshop-Konzepte zurückgreifen.
"Man hat hier ein Konzept, an dem man sich erst mal langhangeln kann. Man ist nicht darauf angewiesen, sich selbst was aus den Fingern zu ziehen, wie man das didaktisch geschickt aufbereitet, das ist es Gott sei Dank schon. Man kann erst mal üben, vorne zu stehen und einfach - ich sag mal - da vorne anzukommen."
"Es ist sehr interessant auf jeden Fall. Jetzt, zum Ende hin, ist die Gruppe ein bisschen schwieriger ruhigzustellen. Aber bisher fand ich es sehr angenehm. Ich bin halt manchmal ein bisschen aufgeregt. Und deshalb kann ich nicht so ganz formulieren, was ich eigentlich sagen will."
Die Oberstufenschüler haben den aktuellen Arbeitsauftrag nicht recht verstanden, die Lautstärke schwillt an, Baghistani nimmt einen neuen Anlauf.
"Also noch mal kurz zuhören."
Anders als in den minutengenau vorbereiteten Unterrichtsstunden im universitären Schulpraktikum können sich die angehenden Lehrer in den Workshops bei "Studenten machen Schule" korrigieren - ohne Prüfungsdruck. Bedia Baghistani und Marco Krause, Leiter des neuen hessischen Büros und selbst Lehramtsstudent.
"Das Gute ist halt, dass man als Lehrer auf viele verschiedene Situationen eingestellt wird - auf Klassen die vielleicht keine Lust haben zu arbeiten, auf Klassen, die gut arbeiten, aber vielleicht zu laut sind, auf Schüler, die alles immer sehr skeptisch betrachten, viel kritisieren. Wie viel Raum gibt man dafür? Deshalb würde ich sagen, dass das definitiv etwas bringt, Soft Skills, also, dass wir sehr viel lernen können für später."
"Wir haben leider das Problem deutschlandweit, dass der Praxisanteil im Studium sehr gering gehalten wird. Daher ist auch der Zuspruch von Studentenseite zu unserem Programm 'Studenten machen Schule' sehr groß, da sie die Möglichkeit sehen, sich auszutesten, frühzeitig zu sehen, ob der Beruf wirklich eine Berufung ist, ob man in der Lage ist, das zu stemmen."
An "Studenten machen Schule" teilzunehmen, könnte so manchem überforderten Referendar bittere Erfahrungen ersparen, meint Eva Seifert, Verbindungslehrerin an der Freiherr-vom-Stein-Schule:
"Mir tut's manchmal leid, wenn jemand ein Studium hinter sich bringt und dann feststellt, oh, das ist gar nicht das, was ich mir davon erhofft habe oder was ich erwartet habe - weil ich glaube, dass man ganz viel lernen kann im Referendariat, aber eine grundsätzliche Affinität, ich will gar nicht sagen Begabung, muss grundsätzlich da sein. Und ich kann mir vorstellen, dass das ungeheuer frustrierend ist, wenn ich Zeit auf ein Studium verwende und dann feststelle, 'ist nichts für mich', und ich hab die Befürchtung, dass dem ein oder anderen dann auch der Mut fehlt, sich das einzugestehen."
Vom studentischen Workshop an ihrem Gymnasium ist die Verbindungslehrerin Eva Seifert aber begeistert. Sie staunt, wie konzentriert die Schüler in den anderthalb Stunden bis fünf Uhr mitgearbeitet haben. Zwei Berliner Lehramtsstudenten hätten ihr Studium nach dem Praxisschock bei "Studenten machen Schule" an den Nagel gehängt, erzählt Koordinator Marco Krause. Die beiden Frankfurterinnen Daniela Pilakowski und Bedia Baghistani dagegen fühlen sich in ihrer Berufswahl bestätigt:
"Jetzt erst recht."
www.studenten-machen-schule.de