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Klimakrise
Studie: Am stärksten betroffene Länder brauchen Schuldenerlass

61 Länder des globalen Südens benötigen laut einer Studie eine Umstrukturierung ihrer Auslandsschulden in Höhe von mehr als 812 Milliarden US-Dollar, damit sie ihre Entwicklungsziele und Klimaverpflichtungen erfüllen können. Besonders von der Klimakrise betroffene Länder gehören zu den Ländern mit den größten Schuldenproblemen.

    Philippinen, San Miguel: Anwohner gehen auf einer vom Taifun "Noru" überfluteten Straße in der Provinz Bulacan.
    Taifun "Noru" auf den Philippinen (Aaron Favila/AP/dpa)
    Mindestens 30 Milliarden Dollar an Schulden sollten in den nächsten fünf Jahren für die am stärksten verschuldeten Länder ausgesetzt werden. Zu diesem Ergebnis kommt das Projekt "Debt Relief for a Green and Inclusive Recovery (DRGR)". Beteiligt an dem Projekt sind das Global Development Policy Center der Boston University, die Heinrich-Böll-Stiftung und das Centre for Sustainable Finance der SOAS University of London.
    In dem aktuellen Bericht werden Berechnungen zum Umfang der notwendigen Entschuldung angestellt. "Die Auslandsverschuldung der Länder des globalen Südens hat sich seit der globalen Finanzkrise 2008 mehr als verdoppelt", sagte Imme Scholz, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung. Das liege an den Folgen der Corona-Pandemie und den Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. "Hinzu kommen die wachsenden Klimaschäden", so Scholz. Darum fordert sie die Bundesregierung auf, sich "im Rahmen der G20 für eine umfassende Reform des gemeinsamen Rahmens für Entschuldungen einsetzen."
    Diese Nachricht wurde am 06.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.