
Forscher aus der Schweiz haben ihre Ergebnisse in den "Proceedings" der US-nationalen Akademie der Wissenschaften "PNAS" veröffentlicht. Das Team hat Publikationen zu Bakterien, Viren, Pilze und etlichen anderen Lebewesen im Boden durchforstet. Bei den Säugetieren leben nach den Schätzungen nur 3,8 Prozent aller bekannten Arten im Boden. Aber bei Pilzen sind es 90 Prozent, bei Pflanzen und ihren Wurzeln 86 Prozent und bei Weichtieren wie Schnecken rund 20 Prozent. Schwierig sei die Abschätzung bei Bakterien und Viren.
Als Beispiel für relativ unbekannte Bodenbewohner nennt die Studie Springschwänze, eine urtümliche Form der Sechsbeiner, die nicht zu den Insekten zählt. Springschwänze tragen im Boden zur Humusbildung bei. Viele von ihnen haben eine Sprunggabel am Körper und können sich so bei nahender Gefahr mit Sprüngen in Sicherheit bringen.
Die Studie soll ein Beitrag für Entscheidungen über einen besseren Bodenschutz sein. Die Böden stünden enorm unter Druck, sei es durch landwirtschaftliche Intensivierung, den Klimawandel, invasive Arten und vieles mehr, heißt es von den Forschern. Die Vielfalt in den Böden sei groß und müsse im Naturschutz viel stärker berücksichtigt werden.