Ernährung
Studie: Kinder und Jugendliche nehmen immer noch zu viel Zucker zu sich

Der Zuckerkonsum von Kindern und Jugendlichen hat weiter abgenommen, ist aber immer noch zu hoch. Zu diesem Ergebnis kommen Forschende der Universität Bonn. Laut einer Studie sinkt die Zuckerzufuhr von Drei- bis 18-Jährigen zwar seit 2010 kontinuierlich, sie liegt aber immer noch über der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Menge.

    Getränkeregal im Coop-Supermarkt mit vielen bunten Limonadenflaschen.
    Studie der Uni Bonn: Zuckerkonsum ist immer noch zu hoch (imago / Geisser)
    Als freien Zucker definiert die WHO jegliche Art Zucker, der vom Hersteller oder bei der Zubereitung von Speisen oder Getränken im Haushalt zugesetzt wird, einschließlich Honig, Sirup und Fruchtsaftkonzentraten. 
    Bereits 2019 hatten Daten derselben Studienreihe gezeigt, dass die Zufuhr an freiem Zucker seit 2005 abnimmt und 2016 im Median bei rund 16 Prozent der Tagesenergieaufnahme lag. Dieser Wert hat sich nun zwar nochmals auf 11,7 Prozent verringert. Die WHO und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfehlen jedoch maximal zehn Prozent. Der Median beschreibt den Wert, der genau in der Mitte einer nach Größe geordneten Datenreihe liegt.
    Als möglichen Grund für den Trend vermuten die Forscher ein gestiegenes Bewusstsein für die gesundheitlichen Folgen des Konsums zuckerhaltiger Lebensmittel, etwa mit Zucker gesüßter Getränke. Daneben könnten aber auch die Reduktion des Zuckergehalts in kommerziellen Lebensmitteln eine Rolle spielen. 

    Tatsächlicher Zuckerverzehr vermutlich noch höher

    Die Forscher vermutenaber, dass der Zuckerkonsum höher ist als die Daten nahelegen. Weil die Probanden ihre Ernährung selbst beobachteten, könnten sie möglicherweise zu wenig Zuckerkonsum erfassen, hieß es. Es könne zudem nicht ausgeschlossen werden, dass die Teilnehmer durch ein gestiegenes Bewusstsein während der drei Protokolltage weniger Zucker verzehrten als sonst üblich. 
    Überdies sei die Studienicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung, da aufgrund des umfangreichen Studiendesigns eher Familien mit höherem sozio-ökonomischem Status teilnehmen. Hier sei tendenziell ein stärkeres Bewusstsein für Ernährungs- und Gesundheitsfragen zu erwarten, hieß es.
    Diese Nachricht wurde am 18.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.