Medienforschung
Studie: Menschen vermeiden zunehmend Nachrichten - Interesse bleibt stabil

Immer mehr Menschen in Deutschland weichen zumindest gelegentlich Nachrichten bewusst aus. Das geht aus einer Befragung hervor, die für den internationalen "Reuters Institute Digital News Report 2025" durchgeführt wurde. Das grundsätzliche Interesse an Nachrichtenberichterstattung bleibt jedoch stabil.

    Mikrofone auf einem Tisch
    Der Großteil der Menschen nutzt laut der Studie regelmäßig Nachrichten - Konflikte und Kriege schrecken aber ab. (Bernd von Jutrczenka,dpa picture-alliance)
    Aus der Studie geht hervor, dass 71 Prozent der Erwachsenen, die das Internet nutzen, Nachrichten zeitweise vermeiden. Als Hauptgrund wurden die negativen Auswirkungen auf die eigene Stimmung genannt - etwa durch viele Berichte über Kriege und Konflikte.

    Mehr als 90 Prozent nutzen regelmäßig Nachrichtenangebote

    Das allgemeine Interesse blieb laut der Studie unverändert. 55 Prozent der Befragten gaben an, sich sehr für Nachrichten zu interessieren. Über 90 Prozent erklärten zudem, regelmäßig - also mindestens einmal in der Woche - Nachrichtenberichterstattung zu verfolgen.
    Als besonders gefährlich mit Blick auf Desinformationen wurden Soziale Medien genannt, vor allem Tiktok, X und Instagram. Nachrichtenseiten von Medienhäusern werden hingegen als größtenteils verlässlich wahrgenommen.
    Der Digital News Report im Auftrag der Nachrichtenagentur Reuters untersucht jährlich die Nachrichtennutzung in knapp 50 Ländern. Dafür werden 100.000 Personen international wiederholend befragt. Für Deutschland ist das Leibniz-Institut für Medienforschung in Hamburg verantwortlich.
    Diese Nachricht wurde am 18.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.